Düsseldorf Polizei: Uni-Campus ist sicher

Düsseldorf · Das Wintersemester steht kurz vor dem Start, und viele neue Studenten freuen sich auf ihr Studium an der Heinrich-Heine-Universität. Damit sich alle auf dem Campus sicher fühlen können, wird viel getan: von Aufklärung über Prävention bis hin zu einem Begleitservice rund um die Uhr.

 Die Heine-Uni will für Studenten ein Wohlfühl-Ort und kein Angstraum sein. Hier: die Treppen vor dem neuen Oeconomicum. RP-Foto: Andreas Bretz

Die Heine-Uni will für Studenten ein Wohlfühl-Ort und kein Angstraum sein. Hier: die Treppen vor dem neuen Oeconomicum. RP-Foto: Andreas Bretz

Foto: Bretz, Andreas

20 000 Menschen bewegen sich Tag für Tag auf dem Uni-Gelände im Süden Düsseldorfs und bilden damit eine kleine Welt für sich. "Das Leben auf dem Campus ist in der Tat mit einer Kleinstadt vergleichbar", sagt Ulrich Mergemeier, Bezirksdienstleiter der Inspektion Süd. Der Polizist betont mit Nachdruck: "Für die Größe ist die Kriminalität hier aber eher gering." Das bestätigen die aktuellen Zahlen: So gab es im Vorjahr 85 gemeldete Pkw-Diebstähle, 41 einfache Diebstähle wie entwendete Gegenstände in Mensa, Bibliothek oder Hörsaal sowie 15 schwere Diebstähle wie Einbrüche. "Für 2011 wissen wir bereits, dass die Zahlen weiter leicht rückläufig sind", so Mergemeier.

Leergutkasten nicht im Auto stehen lassen

Damit das gelingen konnte, tätigte die Universität mit der Polizei einen Schulterschluss. So kommen die Beamten jeden dritten Mittwoch im Monat auf den Campus und klären in der Zeit von 12 bis 14 Uhr mit einem Info-Stand vor der Mensa auf. "Wir beraten Uni-Mitarbeiter und Studenten und zeigen ihnen, worauf sie achten müssen", sagt der Polizist. Oft seien es kleine Dinge, wie den Leergut-Kasten eben nicht gut sichtbar im Auto stehen zu lassen oder die Bürotüren in den Pausen abzuschließen. Auch in den Tiefgaragen patrouillieren Polizisten mehrmals im Jahr und geben Verhaltenstipps.

Wichtig ist es der Heine-Uni vor allem vor Beginn des neuen Semesters deutlich zu machen, dass der Campus kein Angstraum ist. "Bei der subjektiven Angst des Einzelnen ist es jedoch schwerer anzusetzen", sagt Uni-Sprecher Julius Kohl. Und die sei gerade bei den Frauen hoch. So sorgte eine versuchte sexuelle Belästigung im Februar 2010 für viel Unsicherheit. "Es handelte sich um einen Serientäter, der in NRW wegen sexueller Übergriffe gesucht wurde", erklärt Polizeisprecherin Susanna Heusgen. Er hatte damals eine wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Nähe ihres Büros aufgelauert. Doch ihr gelang es, den Mann durch gezielte Ansprache von der Tat abzuhalten. Wenig später konnte er gefasst werden. Es sei jedoch das einzige versuchte Sexualdelikt in fünf Jahren gewesen, so Heusgen.

"Wir sind jederzeit telefonisch erreichbar."

"Trotzdem ist es wichtig, allen Neuzugängen bei uns immer wieder mitzuteilen: Es gibt einen Begleitdienst auf dem Campus", sagt Kohl. So sei der Service-Point der Uni rund um die Uhr besetzt. "Wir sind jederzeit unter der Telefonnummer 8111666 zu erreichen", erklärt Harald Breuer, Objektleiter der Sicherheitsfirma Securitas. Es seien vor allem Frauen, die in der dunklen Jahreszeit persönliches Geleit vom Büro oder von der Bibliothek zum Auto oder zur Haltestellen wünschen.

Um die Übersicht auf dem großen Gelände zu verbessern, werden derzeit Büsche und Bäume zurückgeschnitten. Auch in der neuen Tiefgarage an der Bibliothek war es das Ziel, keinen Angstraum zu schaffen: Sie strahlt freundlich in gelb, grün und hellem grau. Zudem gibt es Kameras in sicherheitssensiblen Bereichen wie am Rechenzentrum. "Es ist aber nicht unser Ziel, den Campus komplett zu überwachen. Wir wollen unseren Studenten auch ein Gefühl von Freiheit vermitteln", betont der Sprecher.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort