Investitionen von 32 Millionen Euro S-Bahnhöfe: Umbau geht voran

Düsseldorf · Für Pendler, Anwohner und Geschäftsleute zieht die Modernisierung der Düsseldorfer S-Bahnhöfe Einschränkungen nach sich. Rund 32 Millionen Euro investieren Bahn, Bund und Land in die Sanierung. Im Stationsbericht des VRR hatte die Landeshauptstadt besonders schlecht abgeschnitten.

 Prüft den Fortgang der Arbeiten am S-Bahnhof Rath: Gerd Grunewald, der für die Schalungen verantwortlich ist. Läuft alles nach Plan, wird der mit einer barrierefreien Rampe neu ausgestattete Bahnhof am 20. August wieder in Betrieb sein. Bis dahin müssen die Pendler auf Busse ausweichen.

Prüft den Fortgang der Arbeiten am S-Bahnhof Rath: Gerd Grunewald, der für die Schalungen verantwortlich ist. Läuft alles nach Plan, wird der mit einer barrierefreien Rampe neu ausgestattete Bahnhof am 20. August wieder in Betrieb sein. Bis dahin müssen die Pendler auf Busse ausweichen.

Foto: Bretz, Andreas

Mit dem Umbau der S-Bahnhöfe in Rath und Rath-Mitte hat die Modernisierungsoffensive 2 (MOF 2) der Deutschen Bahn ihre nächste Phase erreicht. Aus Sicht vieler Düsseldorfer ein überfälliger Schritt. Denn die veralteten, von Graffiti verunstalteten S-Bahn-Haltepunkte waren zuletzt eine denkbar schlechte Visitenkarte für die Landeshauptstadt.

Stationsbericht Im aktuellen Stationsbericht des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR) schnitten die Düsseldorfer S-Bahnhöfe im Frühjahr unterdurchschnittlich ab. In keiner anderen Großstadt des VRR-Gebiets zwischen Niederrhein und Westfalen fiel die Bewertung so schlecht aus. Von den 25 Stationen in der Landeshauptstadt erhielten 13 das Urteil "nicht akzeptables Erscheinungsbild". Fünf Bahnhöfen wurde ein "noch akzeptables Erscheinungsbild" attestiert, nur sieben Düsseldorfer Bahnhöfe besitzen laut VRR ein "akzeptables Erscheinungsbild".

Das Programm 31,9 Millionen Euro investieren Bahn, Bund und Land bis 2016 in die S-Bahnhöfe im Stadtgebiet. Das meiste Geld fließt in die Erhöhung des Mittelbahnsteiges auf 96 Zentimeter (Barrierefreiheit), neue Aufzüge, Treppeneinhausungen, den Ausbau der Videoüberwachung sowie die Modernisierung der Beleuchtung, der Lautsprecher und des Wetterschutzes.

Projekte 2012 Los ging's Anfang Mai in Eller-Süd (Investitionen: rund 2,17 Millionen Euro). Rund sechs Wochen war der Bahnhof außer Betrieb. Inzwischen läuft der S-Bahn-Verkehr wieder normal. Neben Eller (ab September, 1,84 Millionen Euro) und Hellerhof (ab November, knapp eine Million Euro) stehen für dieses Jahr die derzeit laufenden Sanierungen in Rath (2,375 Millionen Euro) und Rath-Mitte (2,2 Millionen Euro) auf der Agenda.

Unternehmen "Im Stadtgebiet werden 2012 im Durchschnitt insgesamt rund 80 Arbeitskräfte von neun Baufirmen eingesetzt. Zur Vorbereitung und Umsetzung der Bauprojekte wurden acht Fachbüros der Gewerke Ingenieurbau, Verkehrsanlagen, Aufzug- sowie Haustechnik beauftragt", sagt Bahnsprecher Dirk Pohlmann.

Sperrungen Die Stationen Rath und Rath-Mitte bleiben noch bis zum Ferienende am 19. August voll gesperrt. Zwischen Essen-Stadtwald und Derendorf verkehrt während dieser Zeit keine S 6. Einen Schienenersatzverkehr (SEV) mit Bussen hat die Deutsche Bahn eingerichtet.

Pendler/Händler Überwiegend gelassen reagieren Geschäftsleute rund um die S-Bahnhöfe und Pendler auf die Einschränkungen. "Es war dringend nötig, hier etwas zu tun. Für ein paar Wochen kann ich damit leben, dass der Bahnhof geschlossen ist", sagt Stephan Meuleners aus Rath. Auch Tuncay Denir, der am Ende der Westfalenstraße das "Blumenparadies" betreibt, hält das Modernisierungsprojekt für richtig. "Im Moment ist es ein bisschen ruhiger, aber das liegt auch an den Ferien."

Anwohner Kritik am Fortgang der Arbeiten äußern vor allem Anwohner. "Ich dachte nach sechs Wochen ist alles vorbei. Stattdessen fahren immer noch laute Bagger mit Erde herum. Auch die Scheiben für die Wartehäuschen sind immer noch nicht eingebaut", sagt eine Anwohnerin der Marburger Straße in Eller und kündigt an, sich "gemeinsam mit Nachbarn ans Ordnungsamt zu wenden". Bahnsprecher Pohlmann stellt dagegen klar: "Die Sperrung des Bahnhofs dauerte bis Mitte Juni. Dass die Arbeiten drum herum bis 2013 dauern, haben wir von Anfang an gesagt."

(RP/jco/ila)
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