DEG Metrostars DEG am Scheideweg

Düsseldorf · Der Ausstieg von Namenssponsor Metro zum Saisonende steht bereits fest. Neue Investoren für den Düsseldorfer Eishockeyklub werden fieberhaft gesucht. Aufsichtsratschef Jochen Suhr betont dabei die Dramatik der Situation.

Der Kader der DEG 2011/12
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Eishockey in Deutschland ohne die Düsseldorfer EG - unvorstellbar. Doch dieses Schreckensszenario könnte bald bittere Realität werden, da der Sponsorenvertrag mit der Metro ausläuft. Die Verantwortlichen der DEG Metro Stars, wie sie noch bis zum 30. April 2012 heißen werden, betreiben keine Schwarzmalerei, betonen aber die Dramatik der Situation.

Seit Mai wissen Lance Nethery, Geschäftsführer der DEG, und Jochen Suhr, Vorsitzender des Aufsichtsrats, vom Ausstieg der Metro, die seit 2002 Namensgeber und Sponsor war, zum Saisonende. Seitdem schmieden die beiden eifrig Pläne, wie es nach dieser Spielzeit weiter gehen könnte. Ein Neustart in der Oberliga wäre die letzte Option, doch lieber wäre es den Machern, weiter Düsseldorfer Eishockey in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) anzubieten. "Ende Mai 2012 müssen wir die Lizenz für die DEL beantragen. Momentan sind wir weit davon entfernt, eine Lizenz zu bekommen", sagt Nethery. Suhr ergänzt: "Es geht in Düsseldorf mit Eishockey nicht weiter, wenn wir keine neuen Partner finden."

Neben der Metro sind bereits weitere Großsponsoren wie Schlösser, Klüh und Zamek abgesprungen oder haben ihr Engagement drastisch reduziert. Zudem beklagt die DEG seit 2006 einen nahezu 50-prozentigen Rückgang der Ticketumsätze - um 1,3 Millionen Euro. Den Wegfall beider tragenden Finanzsäulen, Ticketing und Sponsoring, nennt Nethery einen "perfect storm". Doch den Kopf in den Sand stecken beide Macher noch lange nicht: "Wir haben theoretisch bis Ende April Zeit, aber je früher jemand kommt, desto besser", erklärt Nethery auch in Hinsicht auf die Kaderplanung. Die Verträge von 20 Akteuren laufen zum Saisonende aus. Einzig Urgestein Daniel Kreutzer hat einen Kontrakt bis 2013. Auch die Verträge von Nethery und Trainer Jeff Tomlinson laufen aus. Risiko und Chance zugleich für die DEG. Ein neuer Investor würde einen reinen Tisch vorfinden, könnte großen Einfluss auf die Personalentscheidungen ausüben.

"Eine Insolvenz ist aus heutiger Sicht ausgeschlossen. Wir haben keine Schulden, keine Altlasten", sagt Suhr. Das soll, neben dem guten Ruf der Marke DEG, die Trumpfkarte bei der Suche nach Geldgebern werden. "Alles was investiert wird, geht in die Zukunft der DEG", erklärt Suhr.

Ob es letztlich ein großes oder mehrere kleine Unternehmen sind, die dazu bereit sind, rund drei Millionen Euro in den Klub zu investieren, ist den Verantwortlichen egal. "Wir werden kein Geld ablehnen, solange es seriöse Partner sind", meint der Aufsichtsratschef.

(RP)
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