Meerbusch Büdericher Jecken begeistern Düsseldorf

Meerbusch · Es wird getanzt, geschunkelt und gebützt. Wochenlang fiebern Närrinnen und Narren im Rheinland dem Rosenmontagszug in Düsseldorf entgegen. Mitten drin: die beiden Büdericher Karnevalsgesellschaften Heinzelmännchen und Blau-Weiß. Die einen mit ihrer knallig pinken Edel-Handtasche, die anderen mit ihrer von einer Japanerin gezogenen Rikscha.

 In der "Schickimicki-Handtasche" unterwegs: die Heinzelmännchen.

In der "Schickimicki-Handtasche" unterwegs: die Heinzelmännchen.

Foto: RPO/AHEM

"Das ist wie jedes Jahr einfach nur genial", ruft Michael Hermes, Präsident der Blau-Weißen an der Düsseldorf Rheinterrasse vom Wagen herunter. 25 Büdericher feiern sich vor dem Startschuss in beste Laune. Sie singen Lieder, winken Passanten. Einige Wagen später, auf Höhe des Landgerichts, steht Meerbuschs größte Truppe. 70 Heinzelmännchen haben sich eingefunden. 25 Jecken auf dem Wagen, rund 45 rot-grüne Heinzelmännchen als Fußtruppe. Mit Nummer 58 (Heinzelmännchen) und Nummer 53 (Blau-Weiß) haben die Meerbuscher Plätze im hinteren Drittel bekommen. "Das ist vollkommen egal", sagt Dieter Abbing, Geschäftsführer der Heinzelmännchen. Ob vorne, in der Mitte oder hinten — die Büdericher haben überall ihren Spaß. Und sie sind großzügig mit ihren Süßigkeiten. Für fast 4000 Euro haben die Frohnaturen unter anderem Gummibärchen, Schokoladenriegel und Lakritzschnecken besorgt.

Großzügige Helfer sind genug vorhanden: Angelika Mielke-Westerlage, Jochen Vesper, David Burkhardt werfen genauso eifrig wie Dr. Bernd Schumacher-Adams, Bürgermeister Dieter Spindler (auf einer extra Erhöhung) und Heike Reiß. Um 14.01 Uhr und elf Sekunden startet der Wagen, es geht los. "Wenn wir in die erste Kurve fahren, merkst Du sofort, warum wir Karneval lieben", sagt Schumacher-Adams. Das Glitzern in den Augen verrät, hier liegt etwas Magisches in der Luft.

An der Tonhalle macht der Zugweg einen Knick — von jetzt auf gleich hat sich das Straßenbild verändert. Zehntausende Zuschauer zieren den Rand. "Helau! Helau! Helau!, schallt es den Jecken entgegen. Clowns und Elefanten, Hexen und Cowboys treiben die Heinzelmännchen an. Dann geht es in die Altstadt. Ab hier können nur noch Superlative das Treiben beschreiben.

"Anschließend fragen die Leute immer: ,Wie war's?'", sagt Schumacher-Adams ehrfurchtsvoll. "Jetzt begreift man, warum uns immer die Worte fehlen."

(RP/url)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort