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Meerbusch Geplante K9n: Grüne in Bedrängnis

Düsseldorf · OSTERATH/STRÜMP/BÜDERICH "Es kann nur eines geben: ein Bürgerbegehren", sagte Bernd-Uwe Strieter aus Bovert und sprach vielen Anwesenden aus der Seele. "Denn dann passiert endlich, was Bürger wirklich wollen", so der empörte Meerbuscher weiter. Der BUND Meerbusch hatte zu einem Informations- und Diskussionsabend zum Thema K9n zwischen Bovert und Strümp in die Gaststätte "Grotenburg's Börker-Brauhaus" geladen.

Dabei erhielten die Fraktionen Gelegenheit, ihre Positionen vorzustellen. FDP und UWG sind gegen den Straßenbau, CDU/Grüne sowie die SPD halten (bei Detailunterschieden) den Bau der neuen Kreisstraße für sinnvoll. In der anschließenden Diskussionsrunde mussten sich die Vertreter von CDU und Grünen deutlich artikulierten Anwohner-Protest anhören. Ein Großteil der Anwesenden äußerte den Verdacht, die CDU wolle (in Kooperation mit den Grünen) mit dem Bau der Kreisstraße das einst durch Bürgerbegehren abgelehnte Projekt Meerbusch-Mitte "durch die Hintertür" wieder aufleben lassen.

Dabei kommen die Grünen deutlich in Bedrängnis, auch gegenüber der eigenen Klientel. Während die Umweltschützer vom BUND mit Klage gegen die K9n drohen, zeichnet sich die Zustimmung der Grünen zu dem etwa zwei Kilometer langen Stück Kreisstraße ab. Ließen die Grünen den Straßenbau platzen, könnte das das Aus für die Kooperation mit der CDU im Rat bedeuten. "Wir sind in der Zwickmühle", sagte Grünen-Fraktionschef Jürgen Peters, und stellte klar, dass die Grünen bei dem Meerbusch-Mitte-Vorwurf der Kreisstraßengegner "auch diese Befürchtung haben". "Das ist für uns aber völlig indiskutabel", sagte Peters weiter.

CDU-Chef Carsten Herlitz wies die Vorwürfe zurück und hielt dagegen: "Wir wollen eine maßvolle Erweiterung. Aber wir wollen den grünen Charakter der Stadt nicht verändern". Der Bau der K9n diene lediglich dem Anschluss des neuen Gewerbe- und Wohngebiets am Strümper Bauhof (Bundenrott/Strümper Busch). Auch eine Entlastung bisheriger Wegstrecken zwischen Strümp und Bovert mit Anschluss an die A57 sei das Ziel. Für eine Bebauung nördlich von Bovert (das Land gehört der Stadt), gebe es jedoch "momentan keine Planungen".

Für die Boverter Anwohner stehen die Angst vor mehr Lärm, Verkehr und Luftverschmutzung im Vordergrund. So sei bei Ostwind für Anwohner des Ivangswegs (Bovert) bereits heute die Lärmbelastung durch die A57 so groß, dass der Aufenthalt außerhalb der eigenen vier Wände nahezu unerträglich sei, kritisierten Anwohner. Mit dem Bau der Kreisstraße werde dies noch extremer werden. "Es würde sehr laut werden", befürchtet die Boverterin Astrid Hansen.

Der BUND prangert vor allem an, dass 45 besonders geschützte Vogelarten vom Bau betroffen wären. Darunter sind mit Schleiereule, Rotmilan und Mäusebussard drei streng geschützte Arten

(RP)
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