Meerbusch Kinderdorf wächst und wächst
Meerbusch · Das Hilfsprojekt des Büderichers Josh Feitelson in Kambodscha nimmt immer mehr Gestalt an. Volontäre aus Osterath und Mönchengladbach unterstützen den Meerbuscher, der nach zwei Jahren in Südostasien Anfang April sein Medizinstudium aufnehmen will.
Um die Leistung des jungen Büderichers Josh Feitelson zu beschreiben, reichen selbst Superlative kaum. Innerhalb von nur zwei Jahren hat der 24-jährige Medizinstudent einen gemeinnützigen Verein in Düsseldorf gegründet, in Kambodscha ein Waisenhaus gebaut, ein zweites finanziert und den Bau in Auftrag gegeben, dort für Strom- und Wasserversorgung gesorgt, den Kindern und jungen Erwachsenen Unterricht ermöglicht und den Älteren einen Ausbildungsplatz vermittelt.
In Deutschland hat der Sympathieträger für sein Projekt geworben, Vorträge gehalten, Fotoausstellungen organisiert, Geld gesammelt und Gleichaltrige motiviert, in die Provinz Stung Treng zu kommen, um vor Ort in Thalaborivat als Volontäre zu helfen.
Seit Anfang dieses Monats unterstützen Feitelson der gleichaltrige Sebastian Thurow aus Osterath und Marie Rauschen aus Mönchengladbach. Der studierte Medien- und Kommunikationswissenschaftler aus Meerbusch hat aus der Rheinischen Post von dem Verein "Beebob hilft" und dessen Aktivitäten erfahren.
"Ich habe eigentlich keine Sekunde überlegt und war sofort begeistert vom Projekt und allen Leuten, die dahinter stehen", sagt Thurow. "Mich motiviert die Tatsache, dass junge Menschen in der Lage sind, etwas zu bewegen, und ich hoffe sehr, dass auch Sebastian und ich die Entwicklung vorantreiben können", erklärt Marie Rauschen.
Anfang des Monats wurde auch mit Hilfe von zwei Ingenieuren aus Deutschland eine Solaranlage im Kinderdorf installiert, die nun für sauberen Strom sorgt. Die Kosten von 6000 Euro sind durch Sponsorenläufe an Schulen in Düsseldorf und Borken aufgebracht worden. Mit einer solarbetriebenen Pumpe gelangt Trinkwasser aus einem Brunnen in einen Wasserturm und von dort über ein Rohrleitungssystem und dank des Gefälles problemlos an die Zapfstellen und Duschen in die Küchen und Waschräume.
Die Finanzierung eines zweiten zweigeschossigen Wohnhauses ist durch eine 14 000-Euro-Spende der Fürsorge- und Bildungsstiftung in Krefeld zu zwei Drittel gesichert. Der Planentwurf sieht unter anderem zwei Schlafräume, ein Spielzimmer und einen großen Balkon sowie zwei Badezimmer, Arbeitszimmer und Vorratsraum vor. "Nach der Fertigstellung können wir Jungen und Mädchen getrennt unterbringen und weitere Pflegemütter einstellen", berichtet Feitelson.
Anfang April kommt der Büdericher zurück nach Deutschland, um seinen Studienplatz in Göttingen anzutreten und "Beebob hilft" zu repräsentieren. "Einer Expansion unseres Kinderdorfes steht nichts mehr im Wege", sagt der 24-Jährige.
