Dabei sind die "BUDdies" des Edel- und Werkzeugstahlherstellers als zweimaliger Pokalsieger und Vorjahressieger größter Titel-Aspirant gewesen. "Die waren zu satt", sagt Dehorn. Der Meerbuscher ist selbst passionierter Fußballfan und Jugendtrainer beim FC Büderich. "Jetzt gibt es ein Straflager für die Spieler", kündigt er lachend an. "Dann bin ich nicht mehr nur Geschäftsführer und Trainer der Truppe, sondern auch Sklaventreiber." Auch die BUD Steel Soccers und die BUD Stars konnten die Ehre des Betriebs Böhler auf dem Platz nicht retten. "Ich wollte den Wanderpokal eigentlich gar nicht aus dem Auto nehmen", sagt Dehorn. "Nur einmal kurz auf die Terrasse stellen." Dabei ist es nun aber nicht geblieben. Zumindest für ein Jahr darf sich das Computerhaus Meerbusch den Pokal in Pyramidenform ins Regal stellen.

Von den 20 angetretenen Mannschaften hat sich das Computerhaus-Team am Ende vor 500 Zuschauern beim vierten Kleinfeld-Turnier der Wirtschaftsförderung durchgesetzt. In den immer fairen Partien — "schließlich müssen am Montag alle wieder zur Arbeit", erinnerte Bürgermeister Dieter Spindler in seiner Eröffnungsrede - gewann die Computerhaus-Betriebsmannschaft das Endspiel letztlich mit 4: 1 gegen Medtronic. Anschließend bekamen die Spieler den kiloschweren Pokal aus Stahl vom Bundestagsabgeordnetem Ansgar Heveling und vom CDU-Landtagsabgeordneten Lutz Lienenkämper überreicht. Für Heike Reiß von der Wirtschaftsförderung, die das Turnier mit organisiert, gibt es aber nicht nur einen Gewinner.

"Die Tatsache, dass ausnahmslos alle Geschäftsführer hier sind, zeigt dass das Turnier hier auch zum Netzwerken genutzt wird", sagt sie und findet schön, dass die Chefs ihren Mitarbeitern sogar teilweise zum Trainieren freigegeben haben. Auch die Betriebstruppe der Sparkasse hat sich dank regelmäßigem Training wacker geschlagen und gewinnt bis zum Viertelfinale alle Spiele ohne ein einziges Gegentor zu kassieren.

Im Halbfinale ist dann aber gegen den späteren Gewinner Schluss. 3:1 geht das Neunmeter-Schießen verloren. Anna Naun vom Autohaus Naun hat mit ihrem Team auch ohne groß zu trainieren das Viertelfinale erreicht und den Vorjahressieger in der Vorrunde besiegt. Im Viertelfinale gegen den Firmen-Nachbarn Epson ist dann aber Schluss. "Die haben wir gewinnen lassen, wir sind ja gute Nachbarn", lacht sie. Vielleicht war aber auch das wenige Training Schuld. "Wir haben abends nach Feierabend manchmal trainiert, aber auf dem Platz waren dann eh wieder alle neu gewürfelt", sagt die 26-Jährige. Selbst mitgespielt hat sie nicht, lediglich im Team Edeka Nettersheim herrschte eine Frauenquote, die der Mannschaft immerhin den 14. Platz bescherte. Anna Naun feuerte ihr Team vom Spielfeldrand an: "Schließlich steht der Spaß und der gute Zweck im Vordergrund."

Das Startgeld in Höhe von 250 Euro aller 20 Mannschaften geht abzüglich der Kosten für Sanitäter und Schiedsrichter an die evangelische Kindertagesstätte "Schatzkiste. Für sie gibt es jetzt einen Turnwagen. Organisatorin Heike Reiß weiß schon jetzt, dass sie auch im nächsten Jahr wieder ein eigenes Turnier für die heimische Wirtschaft auf die Beine stellen wird. "Das ist in Meerbusch schon zum festen Bestandteil geworden", sagt sie stolz. Zum ersten Mal fand das Turnier dieses Jahr auf dem Gelände des SSV Strümp statt. Nicht auszuschließen, dass die Spielstätte für das nächste Jahr gleich wieder gebucht wird. "Die Organisation hier vom Verein war wirklich gut", sagt Reiß. Selbst das Wetter hat am Ende gehalten.