Aachen Ahlmann siegt - Eckermann stürzt schwer

Aachen · Der Sieg von Christian Ahlmann beim Großen Preis von Aachen beim CHIO wurde von einem schweren Sturz von Katrin Eckermann überschattet. Die 25-Jährige war bereits am Donnerstag an gleicher Stelle zu Fall gekommen.

Den 45 000 Zuschauern stockte der Atem, Bundestrainer Otto Becker und sein Co-Trainer Heiner Engemann rannten sofort zur Unfallstelle. Der erneut schwere Sturz von Springreiterin Katrin Eckermann am Wassergraben überschattete am Sonntag den Großen Preis von Aachen, der Erfolg von Christian Ahlmann (Marl) mit Codex One geriet fast zur Nebensache.

"Das war wieder ein Riesenschreck. So etwas braucht man nicht", sagte Becker. Engemann war sofort mit den Eltern von Katrin Eckermann bei der am Boden liegenden Reiterin. "Sie hat erst schwer geatmet", berichtete der Co-Trainer. Später dann die erste Entwarnung: Kopf und Wirbelsäule blieben unverletzt, Eckermanns Schlüsselbein war gebrochen. Ihr Pferd Firth of Lorne zog sich Stauchungen sowie ein Trauma zu.

Nur schwer konnten die Reiter wieder zur Normalität übergehen. "Man ist schon mitgenommen, muss sich aber auch konzentrieren", sagte Ahlmann vor dem Stechen. Dort zeigte der Europameister von 2003 seine ganze Klasse und steuerte Codex One als einziger ohne Abwurf durch den anspruchsvollen Parcours. Der zweitplatzierte US-Amerikaner Kent Farrington hatte mit Voyeur genauso wie der Drittplatzierte Marcus Ehing (Borken) mit Plot Blue einen Abwurf. Ahlmann durfte sich über eine stolze Siegprämie von einer Million Euro freuen. Aus deutscher Sicht war der Große Preis ein großer Erfolg.

Drei der fünf Reiter im Stechen gehörten der Equipe des Gastgebers an. Im zweiten Durchlauf kam indes das Ende für den viermaligen Olympiasieger Ludger Beerbaum, der mit Chiara einen Abwurf hatte. Ex-Europameisterin Meredith Michaels-Beerbaum blieb mit ihrem Nachwuchspferd Fibonacci im ersten Umlauf fehlerfrei, musste aber wegen einer Verletzung des Wallachs aufgeben. Mit den Gedanken waren die deutschen Top-Reiter allerdings noch lange bei Teamkollegin Eckermann, die in Aachen erstmals zur deutschen Equipe gehörte und um ein Ticket für die WM Anfang September in der Normandie kämpft. Aachen war für Becker die letzte große Sichtung, in zwei Wochen gibt er das Quartett für Caen bekannt.

Eckermanns schwerer Sturz war kurioserweise ein Abbild des ersten Unfalls der Westfalin am Donnerstag im Nationenpreis. Wieder hob die 25-Jährige im Sattel von Firth of Lone zu früh ab und wieder strauchelte sie im Wasser. Dieses Mal überschlug sie sich mehrmals auf dem Boden und blieb zunächst regungslos liegen. "Ich kann es mir nicht erklären, dass das Pferd wieder am Wasser gestürzt ist", sagte Becker.

Auch Guido Westerwelle war Zeuge des Unfalls von Eckermann. Der Ex-Außenminister zeigte sich in Aachen erstmals seit seiner Leukämie-Diagnose in der Öffentlichkeit. Westerwelle ist mit CHIO-Manager Michael Mronz verheiratet.

(sid/RP)
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