Krefeld Pinguine Pinguine: Mageres erstes Saison-Viertel

Del · Eishockey: Die Krefelder treten in der Deutschen Eishockey-Liga weiter auf der Stelle und sammelten aus den ersten 13 Punktspielen nur 13 Zähler. Auch das zweite Viertel begann am Sonntag in Straubing nicht gerade vielversprechend

 Während Nick St. Pierre (Mitte) hier den Straubinger Torjäger Sean O´Conner sehr gut außer gefecht setzt, kann sein Partner David Fischer (2.v.re.) Stürmer Blaine Down nicht am Torschuss hindern. Die beiden Krefelder Verteidiger waren bei allen Gegentreffern entweder auf dem Eis, oder auf der Strafbank.

Während Nick St. Pierre (Mitte) hier den Straubinger Torjäger Sean O´Conner sehr gut außer gefecht setzt, kann sein Partner David Fischer (2.v.re.) Stürmer Blaine Down nicht am Torschuss hindern. Die beiden Krefelder Verteidiger waren bei allen Gegentreffern entweder auf dem Eis, oder auf der Strafbank.

Foto: Schindler

Ziemlich frustriert stiegen die Pinguine am Sonntagabend in Straubing in ihren Mannschaftsbus und hatten auf der langen Rückfahrt nach Krefeld viel Zeit, die 61 Minuten und fünf Sekunden noch einmal Revue passieren zu lassen. Der ein oder andere Akteur wird mit seiner Leistung sicher sehr unzufrieden gewesen sein. Und das nicht nur wegen der 3:4-Niederlage n.V. gegen die Tigers aus Niederbayern. Das erste Viertel der Saison war am Freitag mit der Niederlage gegen Nürnberg beendet worden. Die anschließende Bilanz fiel mit nur 13 Punkten aus 13 Spielen sehr mager aus, was dann auch der letzte Tabellenplatz deutlich machte.

"Wir wollten am Sonntag alles gut machen, aber wir waren nicht gut genug. Das Wochenende ist an uns vorbeigelaufen, wir sind keinen Schritt vorangekommen", sagte Herberts Vasiljevs. Von Schuldzuweisungen wollte der Routinier nichts wissen: "Es gibt sehr viele Problemzonen bei uns, die wir ausmerzen müssen. Uns fehlt vor allem Selbstvertrauen und ein Erfolgserlebnis. Es ist für jeden Spieler schwer ins Spiel zu kommen, wenn man im Kopf hat, nur ja keine Fehler zu machen, um das Spiel nicht zu verlieren. Das muss jetzt aus den Köpfen raus. Wir müssen mit dem Gedanken aufs Eis gehen, wir wollen heute das Spiel gewinnen."

Schön zu reden gibt es derzeit wirklich nichts, wenngleich die Mannschaft in Straubing wenigstens ein Rezept gegen ihre Ladehemmung fand und sogar mal wieder in Überzahl traf. Trotzdem war in beiden Spielen insgesamt zu erkennen, dass das Überzahlspiel nach dem intensiven Training der vergangenen Woche nicht besser geworden ist. "Was nutzt alle Qualität im Training, wenn wir das Freitags und Sonntags auf dem Eis nicht umsetzen. Im Training spielen wir eine gute Überzahl, im Spiel sieht es häufig so aus, als wenn wir noch nie mit einem Mann mehr auf dem Eis gestanden hätten", sagt Daniel Pietta. Es wird einfach zu wenig oder zu spät geschossen. Nicht nur deswegen wurde am Freitag im KöPa die Kritik am Trainer wieder lauter. Rick Adduono wirkte nach der Niederlage ziemlich genervt und ratlos. Den Vorwurf, dass er seine besten Spieler verheizt, um auf Biegen und Brechen zu punkten, wollte er nicht akzeptieren: "Unsere besten Spieler sind in so einer Lage besonders gefordert." Vielleicht aber auch überfordert. In Straubing stand Nick St. Pierre bei allen Gegentoren auf dem Eis. Sein Partner David Fischer "nur" bei drei, weil er beim ersten Straubinger Treffer auf der Strafbank saß. Von den Stürmern bekam Pietta die meiste Eiszeit. Und genau dieses Trio stand zu Beginn der Verlängerung in Unterzahl auf dem Eis. Da war Robin Weihager schon gänzlich abgekühlt, der fast das gesamte letzte Drittel nicht mehr zum Einsatz gekommen war. Ob der Schwede verletzt war oder vom Bannstrahl des Trainers getroffen wurde, war nicht herauszufinden. "Ich sage heute nichts", erklärte Co-Trainer Reemt Pyka.

Der Druck auf Adduono wächst so stark wie noch nie in seiner fast sechsjährigen Amtszeit in Krefeld. Das Problem des Kanadiers ist sein angespanntes Verhältnis zu einem Großteil der Mannschaft. Das wird von Niederlage zu Niederlage noch angespannter. Ihm werden nur noch Siege helfen. Da kommen die Schwenninger am Freitag eigentlich gerade recht. Doch ausgerechnet jetzt schweben die Wild Wings nach vier Siegen in Folge auf Wolke sieben und befinden sich auf Tuchfühlung zu den Play-off-Plätzen.

(RP)
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