Historischer Einschnitt: Thyssenkrupp verkauft Stahlsparte
EILMELDUNG
Historischer Einschnitt: Thyssenkrupp verkauft Stahlsparte

Bayer Leverkusen Wendell will mit Bayer 04 Titel gewinnen

Leverkusen · Der Brasilianer avancierte in seiner ersten Saison als linker Außenverteidiger zum Stammspieler in Leverkusen und schwärmt nicht nur von seinem Klub, sondern auch von der Bundesliga.

 Wendell hat große Ziele.

Wendell hat große Ziele.

Foto: afp, PST/bb

Wendell Nascimento Borges kennt diese Fragen nach dem Wetter. Die wurden dem Brasilianer seit seinem Wechsel nach Leverkusen schon zuhauf gestellt. Er beantwortet sie, wie die meisten anderen auch, mit einem Lächeln. "Ach, das Klima", sagt er. "Das war keine so große Umstellung für mich. Ich dachte, ich hätte hier mehr Anpassungsschwierigkeiten." In Gremio, im Süden Brasiliens, wo der 21-Jährige als Letztes spielte, sei es im Winter auch so manches Mal kalt geworden.

Viel schwieriger als der Temperaturunterschied sei die Eingewöhnung in Deutschland überhaupt gewesen. Neues Land, neues Sprache, anderes Essen, anderer Fußball. "Das war am Anfang schwierig. Mittlerweile habe ich das gut geschafft, und ich danke Gott und allen, die mich unterstützt haben", sagt Wendell, der überrascht war, wie freundlich und herzlich die Menschen in Deutschland sind.

Nicht jeder Südamerikaner, der in die Bundesliga kam, hat dort auch Fuß fassen können. Wendell hingegen, der in Köln lebt, mag sein neues Zuhause. Mit seiner lockeren Art und guten Laune, mit der er auf die Leute zugeht, kommt er im Team gut an. Sein Klub Bayer 04 ist bemüht, dem Abwehrspieler ein Umfeld zu bieten, in dem er sich wohlfühlt. Die Hoffnung ist groß, mit Wendell den nächsten Brasilianer entdeckt zu haben, der in die großen Fußstapfen seiner Vorgänger unterm Bayer-Kreuz wie Zé Roberto, Emerson, Jorginho oder auch Lucio treten kann. "Die Bundesliga und Leverkusen kennt in Brasilien fast jeder. Einige Brasilianer haben erfolgreich hier gespielt", erklärt Wendell, der die Liga als eine der besten der Welt bezeichnet. "Die Bundesliga ist eine starke Liga, die Spieler sehr athletisch, und das Spiel dynamisch. Obwohl Bayern so früh Meister wurde, ist das Niveau im Vergleich zu den europäischen Top-Ligen extrem hoch."

Der Abwehrspieler, der als eher unbekannter Spieler für vergleichsweise viel Geld (6,5 Millionen Euro) geholt wurde, hat die Erwartungen in seinem ersten Jahr erfüllen können. Seinen Platz auf der linken Seite hat er seit dem sechsten Spieltag nicht mehr abgegeben. Seine Bilanz: 26 Bundesliga-Spiele, fünf Einsätze in der Champions League sowie drei im DFB-Pokal und ein Tor. Wendell ist einer der besten Zweikämpfer, besitzt mit die beste Passquote im Team und verfügt trotz seiner vergleichsweise kleinen 1,76 m Körperhöhe enorme Kopfballstärke. In Kombination mit seiner Technik und Schnelligkeit verkörpert er den modernen Außenverteidiger - der nicht zuletzt aufgrund seines ausgeprägten Offensivdrangs so gut ins System von Roger Schmidt passt. "Das erste Jahr lief sehr gut für mich. Ich hoffe, dass ich mich in der neuen Saison steigern und das Team an die guten Leistungen anknüpfen kann", sagt Wendell.

Seinen Urlaub verbringt er in Brasilien. Für die Zeit danach hat er große Pläne. Im nächsten Jahr stehen die Olympischen Spiele in seiner Heimat an. Als Teil der Olympia-Auswahl will er 2016 den Titel holen. Mit Bayer 04 möchte er in die Champions League einziehen und dort eine gute Rolle spielen. Wann Leverkusen mit Wendell den ersten Titel gewinnt? Der 21-Jährige lächelt. "Hoffentlich in der kommenden Saison", entgegnet er. Der Pokal sei realistisch. "Die Saison wird sehr schwierig, doch wir können unsere Ziele erreichen."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort