Borussia Mönchengladbach Borussia will auch kratzen und beißen

Fussball · Die Gladbacher stellen sich beim morgigen Hinspiel in den Europa-League-Play-offs in Sarajevo (20.45 Uhr/Live-Ticker) auf unangenehme 90 Minuten ein. Christoph Kramer sei noch keine Option für den Kader, sagt Trainer Lucien Favre.

Borussia Mönchengladbach: FK Sarajevo im Porträt
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Die Gladbacher stellen sich beim morgigen Hinspiel in den Europa-League-Play-offs in Sarajevo (20.45 Uhr/Live-Ticker) auf unangenehme 90 Minuten ein. Christoph Kramer sei noch keine Option für den Kader, sagt Trainer Lucien Favre.

Eventuell wird sich Havard Nordtveit dann doch dazu durchringen müssen, morgen Abend auf seinen obligatorischen Zahnschutz zu verzichten. Denn wenn er und seine Borussen-Kollegen im ersten Play-off-Spiel bei FK Sarajevo ihre Ankündigung wahr machen und der als hart angekündigten Gangart der Gastgeber mit den selben Mitteln begegnen wollen, wäre Plastik vor der Zahnreihe eher hinderlich. "Wir werden uns wehren. Wir werden auch kratzen und beißen", sagte André Hahn gestern nach dem Vormittagstraining und brachte damit die in Team und Trainerstab vorherrschende Überzeugung zum Ausdruck, dass Borussia zunächst einmal kämpferisch dagegen halten muss, bevor es daran geht, die spielerische Überlegenheit in die Waagschale zu werfen. "Wir müssen Minimum das machen, was sie auch machen. Dann müssen wir aber auch irgendwann versuchen, ein bisschen Fußball zu spielen. Das wird ein harter Kampf", sagte Nordtveit.

Borussia muss sich im Vorfeld auf zwei Dinge gleichzeitig einstellen: den Gegner und die zu erwartende, heißblütige Atmosphäre auf den Rängen. Mehr als 30 000 Zuschauer werden erwartet, und Sarajevos Fans erarbeiteten sich in der Vergangenheit bisweilen durchaus den Ruf, nicht gerade eine Kulisse harmonischen Miteinanders für den Gegner zu erzeugen. "Die Leute dort sind verrückt nach Fußball. Es ist kein Riesenstadion, aber es wird sich anhören, als wenn es 50 000 sind. Von daher müssen wir auch mental sehr gut vorbereitet sind, und egal, was passiert: Wir müssen als Mannschaft auftreten", fordert Granit Xhaka.

Borussia-Fans sorgen für Heimspiel-Atmosphäre in Homburg
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Was den Fohlen ein wenig den Respekt vor der Drohkulisse nehmen könnte, ist Sarajevos Heimbilanz in den bisherigen Europa-League-Qualifikationsrunden. Sowohl gegen Nordtveits norwegischen Ex-Klub FK Haugesund (0:1, Nordtveit: "Ich habe viele Videos über das Spiel gesehen.") als auch eine Runde später gegen Atromitos Athen (1:2) gingen die Bosnier als Verlierer vom Platz. Weil sie das Ganze aber jeweils mit Siegen im Rückspiel auswärts korrigieren konnten, stehen sie nun in ihrem Spiel des Jahres dem Vertreter aus dem Land des Weltmeisters gegenüber.

Lucien Favre wäre nicht Lucien Favre, wenn er dem Gegner nicht den nötigen Respekt entgegenbrächte. Er warnt davor, aus der unstrittigen Favoritenrolle seiner Elf eine leichte Partie für Borussia abzuleiten. "Sie haben Atromitos Athen ausgeschaltet. Die waren die Nummer drei in Griechenland. Mainz hat verloren gegen die Nummer fünf aus Griechenland. Das sagt doch alles. Es wird kein Spaziergang", sagte er.

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Wie genau Gladbachs 18er-Kader morgen Abend aussehen wird, will Favre erst in Sarajevo entscheiden. Er nimmt deswegen mehr Spieler mit, als letztlich in Frage kommen. Ob Christoph Kramer mitfliegt, ließ Favre noch offen, aber dass der Weltmeister für einen Einsatz nicht zur Debatte steht, steht fest. "Man darf nicht vergessen, dass er seit Mai, seit dem Spiel in Wolfsburg, kein Spiel mehr über 90 Minuten gemacht hat", sagte Favre. Doch während Kramer täglich dabei ist, sich wieder an den Kader heranzuarbeiten, ist für Max Kruse daran noch nicht zu denken. Die Rückkehr ins Training ist nach der Harnleiter-Operation in der vorletzten Woche jedenfalls noch nicht als fixes Datum prognostiziert. "Wir müssen auf eine Nachricht von den Ärzten warten", sagte Favre.

(RP)
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