Borussia Mönchengladbach Gladbach braucht die Trendwende

Mönchengladbach · Nach zwei Rückrunden-Niederlagen kommt Bremen in den Borussia-Park. Vor allem die Offensivabteilung der Gastgeber ist heute Abend gefordert.

Borussias Trainer André Schubert.

Borussias Trainer André Schubert.

Foto: dpa, gki fpt nic

Raffael hat es gestanden. Ja, die "1000-prozentige Chance", wie sein Trainer André Schubert befand, die er beim letzten Bundesligaspiel seiner Mönchengladbacher Borussen in Mainz ausließ, hat ihn am vergangenen Freitag bis in den Schlaf verfolgt. Ob es auch Lars Stindl so ging, der zuvor ebenso frei zum Kopfball kam und einen im Tor herumirrenden Mainzer traf, ist nicht bekannt. Klar ist: Die beiden Angreifer wollen heute Abend gegen Werder Bremen genauer arbeiten.

Wie es gegen Bremen geht, hat Stindl in dieser Saison schon zweimal gezeigt. Im Hinspiel schoss er das 1:1, später im Pokalspiel das 1:0, jeweils auf Vorlage des Belgiers Thorgan Hazard, der heute möglicherweise einen Platz in der Startelf bekommt. Dumm nur für Stindl, dass beide Spiele gegen Werder verloren gingen, erst 1:2, dann 3:4. Und nun Werder zum Dritten - es ist ein Spiel, das Chance und Risiko zugleich ist für die Gladbacher.

Nach zwei Niederlagen zum Auftakt der Rückrunde ist ein Heimspiel ein angemessener Anlass, den Trend zu wenden. Und Heimspiele gegen Werder waren in den vergangenen Jahren, mal abgesehen vom Pokalvergleich im Dezember, eine eher freudige Angelegenheit für die Borussen. Aus den letzten vier Ligaspielen im eigenen Stadion sammelte Gladbach zehn von zwölf Punkten ein, und dies mit zuweilen imposanten Ergebnissen, unter anderem gab es 2011 ein 5:0.

Große Chance für die Borussia

Da die Konkurrenz im Rennen um die internationalen Plätze an diesem Spieltag aufeinander trifft, bietet sich den Borussen die Gelegenheit, mit einem Heimsieg wieder in der Tabelle zu klettern. Flankiert wird die Hoffnung darauf von der These, dass man binnen einer Saison selten dreimal gegen denselben Gegner verliert.

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Auch für Trainer André Schubert ist es eine wichtige Phase. Er kann nachweisen, dass er schwierige Situationen meistern kann. Das hat er zwar schon getan und das Team zu Saisonbeginn aus dem Schlamassel geführt, doch damals hatte er den Neuer-Trainer-Effekt auf seiner Seite. Er musste den überraschenden Absturz unter seinem Vorgänger Lucien Favre korrigieren. Nun muss er die erste Mangelbilanz seiner Zeit als Trainer ausbessern.

Es gibt Menschen im Klub-Umfeld, die sich sorgen angesichts der Entwicklung seit dem beachtlichen 3:1 gegen den FC Bayern. Schubert bleibt indes gelassen. Und verweist auf seine Gesamtbilanz: Mit 29 Zählern ist sein Team punktgleich mit Dortmund Dritter der Tabelle seit dem sechsten Spieltag. Aber da ist eben der Trend: Seit dem Bayern-Coup gab es nur einen Sieg und fünf Niederlagen, die ärgerlichste im Pokal gegen Werder. Und nun besteht das Risiko, dass die Bremer den Negativtrend der Gladbacher fortsetzen. Dann könnte aus dem Trend ein Abwärtsstrudel werden. "Es hilft nicht, panisch zu werden", stellt André Schubert klar. Was hingegen hilft, sind Punkte. Dafür will Schubert weiter mit einem "gewissen Risiko" nach vorn spielen lassen.

(RP)
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