Borussia Mönchengladbach Lucien Favre ist Borussias Rekordmacher

Mönchengladbach · Mit dem 3:1 gegen Hoffenheim hat Borussias Trainer mit seinem Team den Uraltrekord aus Hennes Weisweilers Zeiten eingestellt. Es ist nicht die einzige Bestmarke, die Gladbach in der Ära des Schweizers aufgestellt hat. Ein Überblick.

Lucien Favre genießt das Geburtstagsständchen im Borussia-Park
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Favre genießt das Geburtstagsständchen im Borussia-Park

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Patrick Herrmann ist stolz. Stolz darauf, mit seinen beiden Toren wesentlich zum 3:1-Sieg gegen 1899 Hoffenheim beigetragen zu haben. Und darauf, mit seiner Mannschaft einen Rekord aus der großen Zeit Borussias eingestellt zu haben. "Es ist unglaublich, das geschafft zu haben", sagte Herrmann. 17 Pflichtspiele haben er und die anderen Borussen seit Saisonbeginn absolviert — und keines verloren. Das hatte zuletzt die legendäre Fohlenelf in der Saison 1970/71 geschafft — mit dem Makel, dass das 17. Spiel beim FC Everton eigentlich verloren ging, aber erst im Elfmeterschießen. Was zählt, ist das Ergebnis nach 120 Minuten, und da stand es damals 1:1. Verliert Favres Mannschaft auch am Donnerstag bei Apollon Limassol nicht, hat sie den Rekord ganz allein für sich.

Es ist nicht die einzige statistische Bestmarke, die Favre aufgestellt hat, seit er im Februar 2011 den Trainerjob in Mönchengladbach übernommen hat — er ist Borussias Rekordmacher. Gleich zu Beginn seiner Amtszeit kassierte Borussia saisonübergreifend 18-mal in Folge höchstens einen Gegentreffer. Das gab es bis dahin nicht in der langen Klubgeschichte. Erst in Favres 49. Bundesligaspiel als Cheftrainer kassierte sein Team drei Gegentore, zuvor hielt Holger Fach die Bestmarke mit 15 Spielen, in denen es höchstens zwei Gegentreffer gab. Aktuell gibt es einen neuen Rekord: Fünf Gegentore kassierte seine Mannschaft in den ersten zehn Bundesligaspielen. 0,5 Gegentore im Schnitt, auch das ist ein Rekord.

Rekordserie von Borussia Mönchengladbach unter Lucien Favre
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Borussias Rekordserie 2014/2015

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Dass Favre der erste Trainer war, der Borussia in der Relegation rettete, liegt in der Natur der Dinge, denn nie zuvor hatte Gladbach das zweifelhafte Vergnügen, in die Abstiegsendspiele der Bundesliga zu müssen. Doch der Weg dahin brachte Favre die nächste Bestmarke ein: Keinem anderen Bundesligateam gelang es seit Einführung der Drei-Punkte-Regel, mit nur 16 Zählern und einem Sieben-Punkte-Rückstand nach dem 22. Spieltag noch in der Liga zu bleiben.

Favre schaffte weitere Bestmarken, von denen Borussia zuvor weit entfernt war. Nach 16 Jahren Abwesenheit führte er Borussia 2012 wieder in der Europapokal, zum ersten Mal spielte Gladbach nach dem vierten Platz in den Champions-League-Play-offs. Den vierten Platz, der Borussia das ermöglichte, eroberte sie mit 60 Punkten. Besser war Gladbach zuletzt in der Saison 1986/87 gewesen — mit 61 Punkten.

Die 59 erzielten Tore der vergangenen Saison 2013/14 sind die beste Ausbeute seit der Spielzeit 1994/95, als die Gladbacher, angeführt vom überragenden Sturmduo Heiko Herrlich/Martin Dahlin, 65 Tore produzierten. Der sechste Platz, den Favres Team belegte, war der dritte einstellige Tabellenrang in Folge — das gab es zuletzt Ende der 80er Jahre (1987 bis 1989). Aktuell haben die Borussen 20 Punkte eingesammelt, besser war die Ausbeute nach zehn Spieltagen überhaupt erst dreimal und zuletzt in der Saison 1987/88. An deren Ende war Gladbach Siebter. In dieser Saison könnte mehr drin sein für das Team des Gladbacher Rekordmachers Lucien Favre.

Borussia Mönchengladbach schlägt 1899 Hoffenheim: Pressestimmen
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Pressestimmen zum 10. Spieltag

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Einen Rekord indes, den wird auch der Schweizer schwerlich angreifen können. Er ist einer, den Borussia 1978 gegen den nächsten Bundesliga-Gegner aufstellte: Das 12:0 gegen Borussia Dortmund ist der höchste Bundesliga-Sieg aller Zeiten. Es ist wohl ein Rekord für die Ewigkeit.

(RP)
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