Ausgleich mit dem Schlusspfiff Die Dusel-Bayern treiben es auf die Spitze

Berlin · Glänzend in der Königklasse, grau in der Liga: Drei Tage nach der 5:1-Gala in der Champions League gegen den FC Arsenal kommt Bayern bei Hertha nur zu einem 1:1. Robert Lewandowski erzielt den Ausgleich erst in der sechsten Minute der Nachspielzeit.

Robert Lewandowski rettet FC Bayern München einen Punkt
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90+6: Lewandowski rettet Bayern einen Punkt

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Foto: rtr, ax/joh

Damit verhinderte der Pole die erste Liga-Niederlage seit drei Monaten. Zunächst gab es Verwirrung, ob der Treffer überhaupt zählt. Doch das Tor wurde anerkannt. Der zuvor 656 Minuten torlose Stürmer Vedad Ibisevic erzielte das 1:0 (21.) für die Berliner.

Die Bayern konnten vor 74.667 Zuschauern im erstmals in dieser Saison ausverkauften Olympiastadion zu keiner Zeit an ihre starke Leistung aus dem Arsenal-Spiel anknüpfen. Weltmeister Thomas Müller, der den Vorzug vor Torgarant Lewandowski erhalten hatte, konnte offensiv seine Chance nicht nutzen und war zudem beim Gegentreffer durch Ibisevic unaufmerksam.

Die Berliner machten von Beginn an deutlich, dass sie ihre Negativbilanz gegen die Bayern unbedingt ändern wollten. Hertha stand defensiv kompakt und versuchte nach Ballgewinnen, über schnell vorgetragene Konter zum Erfolg zu kommen. Der Führungstreffer resultierte jedoch aus einer Standardsituation nach einem umstrittenen Freistoß für den Gastgeber.

Ibisevic beendet Torflaute

Ibisevic, der schneller als Müller und Mats Hummels schaltete, war das egal. Sein erstes Tor nach langer Durststrecke feierte der Bosnier danach ausgiebig auf Knien vor der Ostkurve.

Die Bayern brauchten einige Zeit, um sich von dem Rückstand zu erholen. Auch wenn Müller sich bemühte, in vielen Situationen sah der Nationalspieler unglücklich aus. Sturmkonkurrent Lewandowski fehlte den Bayern mit seiner perfekten Technik als Anspielstation im Sturmzentrum.

Auch deshalb waren die Münchner oft zu Einzelaktionen gezwungen, die die Berliner aber im Verbund clever zu verteidigen wussten. Das Torschussverhältnis von 7:5 zugunsten der Hertha verdeutlichte, dass die Offensive der Münchner in der ersten Halbzeit genau wie in den Ligaspielen zuvor deutlich ausbaufähig war.

Auch nach dem Seitenwechsel blieb das Bayern-Spiel überwiegend ideenlos. Auch der zuletzt überragende Spielmacher Thiago blieb lange Zeit blass. Mit der Führung im Rücken und der Unterstützung von den Rängen kämpften die Herthaner in der Defensive nicht nur um jeden Ball, sie setzten auch immer wieder gefährliche Konter.

Mir der Einwechslung (61.) von Lewandowski, der erstmals seit vier Monaten nicht von Beginn an stürmen durfte, erhöhte der Gast nochmal den Druck. Die Berliner verteidigten jedoch leidenschaftlich, am Ende hatten die Bayern wieder Dusel. Lewandowski traf zum Punktgewinn.

Neben Torschütze Ibisevic gefielen bei Hertha auch Flügelstürmer Salomon Kalou und Innenverteidiger John Anthony Brooks. Bei Bayern wusste lediglich Douglas Costa zu überzeugen.

(sid)
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