Der Sommerfahrplan der Bundesligisten Keine Revolution mit Pep - BVB in Heidiland

Berlin · Bei den meisten Bundesligisten stehen die Rahmendaten für die Sommerpause bereits fest. Die Champions-League-Finalisten Bayern und Dortmund gehen dabei keine Experimente ein. Aufsteiger Hertha schlägt sein Trainingslager in einem ganz besonderen Dorf auf.

Die Saison ist für den FC Bayern noch gar nicht beendet - der Fahrplan für den Start ins kommende Spieljahr steht indes längst fest. Der neue Star-Trainer Pep Guardiola hat die Aktivitäten für die Sommerpause bereits akkurat geplant. 25 Tage nach dem Pokalfinale und dem letzten Spiel des deutschen Meisters mit Jupp Heynckes als Trainer erwartet Guardiola die Mannschaft zum Trainingsauftakt am 26. Juni an der Säbener Straße. Dann gilt es für den Spanier, "den Spagat zwischen Gegenwart und Zukunft" zu bewältigen, wie es Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge beschrieb. Auch die anderen Bundesligisten haben nichts dem Zufall überlassen, um gut vorbereitet am 9. August in die neue Saison zu starten.

Trainingslager am Gardasee

Vom 4. Juni bis 12. Juli bereitet Guardiola die Bayern-Spieler im Trainingslager in Riva am Gardasee in Italien vor. Das ist nichts Neues. Hier hatte der Rekordmeister auch in den letzten Jahren seine Sommer-Vorbereitung absolviert. Eine Revolution bleibt den Bayern in diesem Punkt also erspart. "Pep Guardiola ist kein Mensch, der hier die Kultur verändern will. Er verlangt nicht, dass der Klub sich ihm unterordnet", erklärte Rummenigge: "Er wird hier keine Dinge einführen, die einen Kulturschock auslösen."

Seine Testspiel-Reihe führt den mögliche Champions-League-Champion über den Regionalligisten SG Sonnenhof Großaspach über Borussia Dortmund hin zu Guardiolas Ex-Klub FC Barcelona.

Das Vorbereitungs-Programm des Bundesliga-Rückkehrers Hertha BSC steht ebenfalls. Die Berliner beziehen ihr Lager zwischen dem 20. und 27. Juli im österreichischen Irdning. Der Ort ist mit seinen 2800 Bewohnern zwar sehr klein aber groß an Tradition, was wohlklingende Vereinsnamen anbetrifft: Die Weltstars von Real Madrid bereiteten sich schon insgesamt fünfmal in der Steiermark (2002, 2005, 2006, 2007, 2008) vor. In der Vergangenheit brachten sich auch der FC Schalke, die englische Nationalmannschaft und der AS Rom in dem Alpendorf in Form. Dieser illustre Vorgänger-Kreis ist für die Hertha eine Art Verpflichtung. "Wir werden die Saison mit Ehrgeiz angehen", kündigte Aufstiegs-Trainer Jos Luhukay bereits an.

Ähnlich wie die Bayern setzt auch ihr Champions-League-Finalgegner Borussia Dortmund auf Altbewährtes. Das Team von Trainer Jürgen Klopp gastiert im Sommer zum dritten Mal in Folge im schweizerischen Bad Ragaz. Wie der alpenländische Nachbar aus Irdning beherbergt auch das ortsansässige Hotel seit Jahren namhafte Fußballteams. Lautstark die Werbetrommel rührt die Herberge deshalb nicht. "Wir behandeln Fußballteams wie jeden andern Gast - mit Diskretion", teilte Curdin Luppi, Leiter für Business & Events mit.

"Cooler Umweg"

Das sieht die Ferienregion Heidiland, in der sich das Hotel befindet, anders. Sie postete auf Facebook: "Über das Wembley in London und den Final der Champions League nach Bad Ragaz ins Sommertrainingslager. Cooler Umweg!"

Die Urlaubsregionen in der Schweiz und Österreich sind seit Jahren bei den Vereinen aus der Bundesliga beliebt. Neben dem BVB machen noch sechs weitere Clubs in der Saisonvorbereitung dort Station:
Freiburg, Hamburg, Mönchengladbach, Hannover, Wolfsburg und Bremen.
Werder schlägt sein erstes Trainingslager allerdings vom 1. bis zum 5. Juli auf Norderney auf - wie all die Jahre zuvor.

Neu ist es allerdings, dass nicht Coach Thomas Schaaf nach der Trennung von Werder die Trainingseinheiten leiten wird. "Ich bin tief traurig", sagte Rudi König, dessen Agentur den SV Werder seit zwölf Jahren auf die Insel lotst. Umso mehr freut er sich, dass die Grün-Weißen der Insel die Treue halten. "Alle Bremer wissen zu schätzen, wie gut die Bedingungen auf Norderney für solch ein Trainingslager sind", meinte König.

Der Clubchef von GW Firrel kann der neuen Bremer Zeitrechnung ohne dessen Urgestein etwas Positives abgewinnen. Denn sein Verein wird als Erster gegen den SV Werder mit seinem neuen Trainer antreten.
"Das Werder-Spiel am 5. Juli in Firrel gegen unsere Mannschaft erhält nun noch größere Bedeutung. Jetzt wird es eine richtig spannende Sache", sagte Johannes Poppen.

(dpa/sgo/seeg)
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