Fortuna Düsseldorf Aksoy: "Ei­gen­in­i­ti­a­ti­ve ist dem Team ein wenig abgegangen"

Düsseldorf · Fortuna Düsseldorfs Taskin Aksoy hat eine turbulente Zeit als Interimstrainer erlebt. Der Erfolg blieb größtenteils aus, Sportvorstand Helmut Schulte musste gehen und er wurde von Andreas Lambertz' Berater beschimpft. Böse Worte verlor er nur selten. Dezente Kritik an der Mannschaft äußerte er nach der letzten Partie der Saison dennoch.

Taskin Aksoy: Talentförderer aus Berlin
11 Bilder

Das ist Taskin Aksoy

11 Bilder
Foto: rpo, Falk Janning

Die Zeit als Interimstrainer ist nie eine einfache, turbulent ist sie schon deshalb, da sie dem Chaos geschuldet ist — ansonsten gäbe es die Position gar nicht. Allerdings musste Aksoy schon eine ganze Menge in den vergangenen rund drei Monaten bei der Fortuna miterleben. Sportvorstand-Entlassung, eine nicht endende sportliche Krise und eine wüste Beschimpfung aus den eigenen Reihen. Erstaunlich war dabei, dass der Deutsch-Türke in diesen Situationen niemals seine Ruhe verlor.

"Es ist vieles schiefgelaufen. Sportlich und auch abseits des Platzes", sagte er vor dem vorletzten Spieltag für seine Verhältnisse recht deutlich: "Es ist immer schwer, solch eine Gesamtsituation zu analysieren. Wir versuchen das natürlich immer, nach jedem Spiel. Solche Probleme hängen aber von vielen Faktoren ab." Mehr gab es für Aksoy zu der emotionalen Achterbahnfahrt bis dato nicht zu sagen.

"Da sind auch die Spieler gefragt"

Allerdings ist dem Trainer anzumerken, das die vergangenen Wochen an ihm nagen. Auch nach seiner letzten Partie als Interimstrainer übte er leichte Kritik — auf subtile Art und Weise. Welche Sachen man in der kommenden Saison anders machen müsste, um die Leistungen zu verbessern, wurde er gefragt. "Das macht jetzt wenig Sinn. Das würde ziemlich lange dauern", erklärte Aksoy lächelnd.

Auch auf die Fitness des Teams wurde der 47-Jährige angesprochen. "Wenn man die Fitness anspricht: Da sind auch die Spieler gefragt. Eigeninitiative ist wichtig, da muss ein Spieler selber sagen: Da muss ich mehr machen", so Aksoy, der nüchtern analysierte: "Die Eigenverantwortung ist der Mannschaft ein wenig abgegangen." Was man bereits als Außenstehender vermutete, bestätigte Aksoy damit. Die gesamten 100 Prozent riefen die Fortunen offenbar nicht mehr ab.

Vorfreude auf die U23

Seine Enttäuschung ist nachzuvollziehen. Sechs Niederlagen in zwölf Partien musste er als Interimstrainer einstecken, nur drei Siege konnte er bejubeln. Besonders ärgerlich war für ihn die Partie gegen Frankfurt. "Ich empfinde es immer als sehr ungünstig, wenn man mit einer Niederlage in die Sommerpause geht", sagte der Trainer.

Die Zeit bei der ersten Mannschaft bereut er aber nicht: "Mir hat es Spaß gemacht." Dass er nun wieder zu der U23 der Fortuna in die Regionalliga zurückkehren kann, ärgert ihn aber bestimmt nicht. "Ich freue mich jetzt wieder auf meine U23", gestand Aksoy.

****

Möchten Sie keine Fortuna-News verpassen? Dann folgen Sie unserer Fortuna-News-Seite auf Facebook!

(cfk)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort