Fortuna Düsseldorf Kramer sorgt für frischen Wind
Düsseldorf · Fortuna Düsseldorf hat zwei der ersten drei Testspiele gewonnen, gegen den Regionalligisten FC Wegberg-Beeck sprang für das Team lediglich ein bitteres Unentschieden heraus. Der neue Chefcoach Frank Kramer erwartet deutlich mehr von seinen Spielern.
Es ist kein halbes Jahr her, da absolvierte die Fortuna ein Testspiel gegen den SV Meppen. Der Regionalligist sollte der letzte Prüfstein vor der startenden Restrunde der 2. Bundesliga sein. Das ein wenig in die Ferne gerückte Ziel, der Aufstieg, sollte dann wieder in Angriff genommen werden. In der Partie gegen die Amateure aus Niedersachsen spielte das Team allerdings gar nicht wie ein potenzieller Aufsteiger, nach 90 Minuten stand es schließlich 0:0.
Es war ein müder Kick, viel Kritik wurde aber nach dem Schlusspfiff nicht geäußert. Adam Bodzek versprach, dass man sich keine Sorgen machen müsse. Trainer Oliver Reck schlug in dieselbe Kerbe. "Die Chancen, die wir heute liegen gelassen haben, wollen wir gegen den KSC verwerten", sagte der damalige Cheftrainer lediglich. Es folgte Fortunas Absturz in der Rückrunde: Nach 28 Punkten in der Hinrunde sammelte die Fortuna in den letzten 17 Spielen noch ganze 16 Zähler. Ein kritischer Umgang mit der verpatzten Generalprobe hätte dem Klub gutgetan.
Rund 21 Wochen, oder 15 Pflichtspiele später, hat sich einiges geändert. Mit Frank Kramer an der Seitenlinie zieht ganz offenbar ein neuer Wind durch den Verein. Der neue Cheftrainer geht mit seiner Mannschaft hart ins Gericht — er erwartet viel von ihnen und übt dementsprechend Kritik.
Keine Polemik, nüchterne Analysen
Mit Polemik haben seine Analysen allerdings nichts zu tun. Der 43-Jährige analysiert die Leistungen seines Teams nüchtern und ehrlich. Bereits nach dem ersten Testspiel in der Vorbereitung bekamen seine Spieler davon eine Kostprobe. Die Fortuna hatte gegen den Bezirksligisten einen standesgemäßen 9:0-Erfolg gefeiert. "Wir haben uns viele Chancen herausgespielt", kommentierte Kramer die Partie später, fügte aber hinzu: "Es hätten gerne noch ein paar Tore mehr sein können."
Und so überraschte es kaum, dass der in Memmingen geborene Fußballlehrer nach dem 1:1 gegen den Regionalligisten FC Wegberg-Beeck deutlichere Worte fand. Inakzeptabel sei das Resultat, auch wenn der Gegner nur einmal im Strafraum der Düsseldorfer gewesen sei, so Kramer. Die Mannschaft hatte zuvor sogar eine durchaus passable Leistung gezeigt, der Gegner wurde vor allen Dingen in den ersten 45 Minuten regelrecht an die Wand gespielt. Die Chancenverwertung war allerdings mangelhaft. "Das hat auch gar nichts mit Müdigkeit zu tun. Wenn man im Sechzehner ist, dann hat das nichts mit Müdigkeit zu tun. Dann eher mit der Galligkeit, die fehlt, um das zu Ende zu bringen", so Kramer.
"Wir müssen gegen diesen Gegner mehr Tore machen"
Auch nach dem Testspielerfolg gegen den Landesligisten TuS Haltern war Kramer weit davon entfernt seinen Mannen ein Lob auszusprechen. Nach dem 3:1-Sieg sagte der Trainer: "Ich bin nicht zufrieden. Wir müssen gegen diesen Gegner mehr Tore machen." Die Intention ist klar. Kramer will die Fortunen antreiben, die Spannung im Team hochhalten, den Konkurenzkampf anheizen.
<u>Zum Saisonauftakt vor rund zwei Wochen kündigte Kramer seinen strikten Kurs bereits an</u>: "Wenn ich ein Trainingsspiel verloren habe, dann muss ich angefressen sein. Dann muss ich mich darüber ärgern, dass ich es erst am nächsten Tag im nächsten Training wieder ändern kann. Diese Mentalität muss jeder Leistungssportler in sich tragen." Nun müssen nur noch die Spieler dieses Credo verinnerlichen.
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