Fortuna Düsseldorf Krawalle in der Fanszene: Verein verhängt Stadionverbote

Fortuna Düsseldorf hat im Zusammenhang mit den gewaltsamen Auseinandersetzungen innerhalb der eigenen Fanszene während des Ligaspiels beim FSV Frankfurt (0:0) zwei bundesweite Stadionverbote ausgesprochen. Das teilte der Verein am Freitag nach "intensiver Aufarbeitung" des Vorfalls im Gästeblock am vergangenen Samstag mit.

Ärger im Fortuna-Block
7 Bilder

Ärger im Fortuna-Block

7 Bilder

"Fortuna Düsseldorf distanziert sich entschieden von Gewalt, Gewaltandrohung und gewaltsuchenden Personen, gegen die der Verein konsequent vorgeht. Bedrohungsszenarien jedweder Form wird der Verein nicht tolerieren", hieß es in der Stellungnahme.

Die Rheinländer überprüften unter anderem den Hintergrund einer Zaunfahne eines offensichtlich rechtsgerichteten Fanklubs von Atletico Madrid ("Frente Atletico").

Der Verein wird diese Fahne nicht mehr tolerieren und strebt eine Änderung der Stadionordnung mit dem Verbot "weltweiter faschistischer Symboliken und Gruppen" an. Mehrere Fangruppen im Stadion werden bei Heimspielen umplatziert, um Eskalationen künftig zu vermeiden.

"Das Engagement gegen Diskriminierung, Rassismus, Homophobie und Sexismus ist keine Politik, sondern Toleranz und Gleichberechtigung gehören zur klaren Ausrichtung des Vereins", sagte der Vorstandsvorsitzende Dirk Kall.

Videomaterial bietet Aufklärung

Laut der Pressemitteilung wurde im Rahmen von Fortunas Auswärtsspiel die Fahne ("Frente Atletico") durch ein Einzelmitglied der Gruppe "Bushwhackers Düsseldorf" und Personen der Gruppe "Junge Solinger Bande" aufgehängt.

Nach Durchsicht der belastbaren Videoaufzeichnungen sei folgendes festzuhalten: Zunächst entwickelte sich eine Diskussion zwischen dem genannten Personenkreis, zwei Einzelmitgliedern von "Ultras Düsseldorf" sowie Mitgliedern von "Dissidenti". Im Zuge der Diskussion kam es zunächst zu verbalen Auseinandersetzungen, die durch Personen anderer Fangruppen und Dachverbände (SCD, UD) geschlichtet werden wollten.

Der erste Akt der körperlichen Gewalt sei jedoch klar dem Einzelmitglied der Gruppe "Bushwhackers" zuzuordnen. Daraufhin entwickelten sich mehrere körperliche Auseinandersetzungen, bis die Polizei einschreiten musste und die Situation beruhigte, erklärt der Verein in der Stellungnahme.

(sid)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort