Borussia Mönchengladbach Freitag kommt Raffael dann doch

Fussball · Im Januar wäre der Brasilianer Borusse geworden. Doch Kiew entschied, ihn an Schalke auszuleihen. Die Blau-Weißen sind ein Konkurrent der Gladbacher im Rennen um Europa – und der nächste Gegner.

 Raffael - hier im Schalke-Spiel gegen Eintracht Fankfurt.

Raffael - hier im Schalke-Spiel gegen Eintracht Fankfurt.

Foto: dpa, fru hak

Im Januar wäre der Brasilianer Borusse geworden. Doch Kiew entschied, ihn an Schalke auszuleihen. Die Blau-Weißen sind ein Konkurrent der Gladbacher im Rennen um Europa — und der nächste Gegner.

Für Max Eberl war es ein Novum. Zum ersten Mal durfte er als Borussias Sportdirektor bei der Mitgliederversammlung über den Europapokal sprechen. "Es waren besondere Erlebnisse", sagte Eberl. Vor allem galt das für die Teilnahme an den Champions-League-Playoffs gegen Dynamo Kiew. Was war das für ein Sprung: von der Abstiegsrelegation in die europäische Meisterliga. "Wir haben in einem Jahr zwei Fortschritte gemacht", sagte Eberl.

Das triste Mittelfeld hat Borussia übersprungen, vom Abstiegskampf hat sie sich in das Rennen um Europa katapultiert — und hat auch in dieser Saison noch immer die Chance, sich zum zweiten Mal in Folge für das internationale Geschäft zu qualifizieren. Voraussetzung dafür ist aber wohl ein Sieg gegen Schalke, das am Freitag nach Gladbach kommt. Und damit auch ein Lieblingsschüler von Trainer Lucien Favre: Raffael.

Wäre es nach dem Brasilianer gegangen, wäre er jetzt Borusse. Er hat schon beim FC Zürich und dann bei Hertha BSC Berlin erfolgreich mit Lucien Favre gearbeitet und war nun im Januar sehr daran interessiert, mit dem Schweizer auch in Gladbach eine gemeinsame Zeit zu haben. "Es hat nicht an uns gelegen oder am Spieler", sagte Borussias Sportdirektor Max Eberl am Montag bei der Mitgliederversammlung. Doch Dynamo Kiew, der Klub, zu dem Raffael 2012 wechselte, entschied, ihn an Schalke 04 auszuleihen.

Zuletzt, beim 4:1 der Schalker gegen Hamburg, machte Raffael ein richtig gutes Spiel. Lucien Favre kennt die Qualitäten seines früheren Schützlings ohnehin — und ist latent sicherlich immer daran interessiert, ihn wieder bei sich zu haben. Denn Raffael ist ein schneller, variabel einsetzbarer Offensivmann, einer der Art, wie Favre sie mag. Ob Raffael im Sommer möglicherweise wieder ein Thema wird in Gladbach, hängt davon ab, wie es für ihn mit Schalke, das eine Kaufoption hat, weitergeht. Wenn Raffael auf dem Markt ist, könnte er durchaus interessant sein für Borussia. Allerdings dürfte der 28-Jährige seinen (hohen) Preis haben, der dann mit Kiew, wo Raffael einen Vertrag bis 2016 hat, zu verhandeln wäre.

Am Freitag jedoch wird es für die Borussen zunächst einmal darum gehen, die Spielfreude des Raffael Caetano de Araújo, wie er mit vollem Namen heißt, einzudämmen. Dafür wären auch Borussias defensive Mittelfeldspieler zuständig. Zuletzt waren das Havard Nordtveit und Granit Xhaka, die trotz der 1:3-Niederlage in Wolfsburg einen ordentlichen Job machten.

In der Autostadt hatte sich Lucien Favre gegen Thorben Marx entschieden, der zuvor als Stabilisator in der Zentrale gute Dienste geleistet hatte. Marx könnte nun auch gegen Schalke zurückkehren. Denn Havard Nordtveit, der gerade erst von seinem Nasenbeinbruch genesen ist, fehlte gestern beim Training. Er hat eine Magen-Darm-Grippe. Wird Nordtveit nicht rechtzeitig fit, werden wohl Marx und Xhaka das Duo im defensiven Mittelfeld bilden. Dann mit dem Auftrag, den Fast-Kollegen Raffael zu stoppen.

(RP/ac)
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