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"Wundertüte" Köln FC vollzieht ohne "Poldi" den Umbruch

Köln · Ohne Lukas Podolski und ohne viel Geld hat der 1. FC Köln vor der neuen Saison den Umbruch vollzogen. Weitere Stammkräfte wurden weggeschickt, junge Spieler verpflichtet. Horstmann räumt ein, dass die Verpflichtung von "Poldi" nicht den erhofften Effekt hatte.

Holger Stanislawski – St. Pauli-Legende und Supermarkt-Besitzer
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Das ist Holger Stanislawski

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Foto: rpo, Falk Janning

Im Jahr eins nach der Ära Lukas Podolski steht der 1. FC Köln in der 2. Fußball-Bundesliga vor einem kompletten Neuanfang. In der am Wochenende beginnenden Saison will der Bundesliga-Absteiger den Spagat zwischen dem Erreichen der sportlichen Ziele und der wirtschaftlichen Konsolidierung schaffen.

"Ganz ehrlich, der neue FC ist auch für mich eine Art Wundertüte. Ich denke, wir haben eine interessante Mischung, viele Spieler, die noch nicht so zeigen konnten, was in ihnen steckt", sagte der neue Trainer Holger Stanislawski bei seinem Amtsantritt vor einigen Wochen.

"Podolski-Transfer hat sich nicht gelohnt"

Neben der für 13 Millionen Euro zum FC Arsenal abgewanderten FC-Ikone Podolski verzichtet der Klub freiwillig auf prominente Akteure und baut stattdessen auf den Nachwuchs. Denn letztlich ist die Erkenntnis gereift, dass das Experiment mit Superstar "Poldi" gescheitert ist. Das räumte Geschäftsführer Claus Horstmann in der aktuellen Ausgabe der "Sport Bild" ein. "Als der Verein Lukas zurückgeholt hat, ging es um Emotionen, um die Identifikationsfigur der Kölner. In der Phase war das ein wohlbedachter Transfer", so Horstmann, der rückblickend ergänzt: "Aus heutiger Sicht hat sich der Transfer nicht gelohnt, nicht etwa, weil Lukas nicht seine Leistung gebracht hätte, sondern einfach, weil man die Mannschaft drum herum nicht auf dieses Niveau bringen konnte."

Nach dem Abstieg vollziehen die Domstädter nun die Kehrtwende und die Abkehr von der einstigen Philosophie. Aus der Not soll eine Tugend werden. Künftig steht der 19-Jährige Timo Horn im Tor anstatt des Champions League erfahrenen Michael Rensing. Vorne soll Eigengewächs Adil Chihi für Gefahr sorgen, und nicht der einstige Torjäger Milivoje Novakovic (44 Bundesliga-Tore), der gefrustet nach Japan wechselt. Auch bisherige Stammkräfte wie Martin Lanig (Eintracht Frankfurt), Sascha Riether (FC Fulham) oder Ex-Kapitän Pedro Geromel (Sonderurlaub) erhielten den Laufpass. "Wir können uns diese Gehälter schlicht nicht mehr leisten", erklärte Stanislawski.

Mehr als 20 Millionen Euro Schulden drücken den Klub. Und nachdem in der Vorsaison trotz des teuren Kaders der fünfte Abstieg nicht vermieden werden konnte, erwarten die Kölner nun Mindereinnahmen von 20 Millionen Euro. Deshalb müsse der Kaderumbau zügig und konsequent erfolgen, um viele neue und junge Spieler schnell zu integrieren, lautet die Marschroute.

Der Coach begreift den Umbruch vor allem als Chance. "Wir haben gute entwicklungsfähige Spieler. Wir sind im Neuaufbau, und das ist gut so wie es ist", meinte Stanislawski. Den Talenten will er Zeit zur Entwicklung geben, allerdings auch nicht ewig. "Hier bekommt keiner für sechs Monate so eine Art Welpenschutz", betonte der 42-Jährige, der bereits der 16. FC-Trainer seit 2000 ist.

Das Wort Wiederaufstieg steht bei den Kölner Verantwortlichen zunächst auf dem Sprachindex. Gleichwohl wird der Traditionsklub bei der Konkurrenz als heißer Anwärter für die Bundesliga-Rückkehr gehandelt. Doch Horstmann dämpft vor dem Auftaktmatch in Braunschweig am Sonntag die Erwartungen: "Wenn alles gut läuft, mag der Aufstieg rauskommen. Aber wir lassen uns nicht hetzen."

(lnw)
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