Frankfurt/M. Gero Bisanz - Trauer um Pionier des Frauenfußballs

Frankfurt/M. · Der plötzliche Tod von Gero Bisanz hat die Fußballwelt in Trauer versetzt. "Er wird unvergessen bleiben", schrieb Fifa-Chef Sepp Blatter im Kurznachrichtendienst Twitter und bezeichnete Bisanz als Wegbereiter des deutschen Frauenfußballs. "Gero Bisanz war ein wunderbarer Mensch und absoluter Fachmann, der sich bleibende Verdienste um den Fußball erworben hat", sagte DFB-Chef Niersbach. Bisanz war von 1982 bis 1996 Trainer der DFB-Frauen und führte sie 1989, 1991 und 1995 zum EM-Titel. Er starb im Alter von 78 Jahren an einem Herzinfarkt.

"Ich habe ihm persönlich viel zu verdanken, weil ich als Spielerin und später als Trainerin viel von ihm gelernt habe. Ohne sein Engagement, seine Fachkompetenz und Leidenschaft würde der Frauenfußball heute nicht diesen Stellenwert und die Strukturen haben. Mein Mitgefühl gehört seiner Familie", sagte Bundestrainerin Silvia Neid. Sie galt seinerzeit als Bisanz' wichtigste Spielerin. "Ich bin traurig und tief betroffen. Gero Bisanz war ein unglaublich einfühlsamer Mensch, der immer die richtige Ansprache gefunden hat", sagte sie. Ab 1970 war er Dozent an der Sporthochschule Köln, arbeitet dann ab 1980 auch für den DFB. "Als Leiter hat er die Trainerausbildung über viele Jahre geprägt und darüber hinaus dem Frauenfußball zum Durchbruch verholfen", sagte Niersbach.

Das erste offizielle Länderspiel der Frauen im Oktober 1982 in Koblenz (5:1 gegen die Schweiz) wurde selbst von den damaligen Trainerkollegen spöttisch belächelt. Erst mit dem Gewinn der EM 1989 und 1991 stellte Bisanz eine wachsende Akzeptanz in der Öffentlichkeit fest.

(dpa)
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