Basketball-Bundesliga FC Bayern holt Pesic als Trainer

München · Jetzt also doch! Die Bayern-Basketballer ziehen erneut die Reißleine und entlassen Trainer Yannis Christopoulos. Der Nachfolger trägt wieder einen großen Namen: Svetislav Pesic soll die Bayern wieder in Schwung bringen.

Das ist Svetislav Pesic
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Foto: dpa, Robert Schlesinger

Nächster Paukenschlag bei den Bayern-Basketballern: Svetislav Pesic wird neuer Trainer des kriselnden Münchner Starensembles. Der 63-Jährige tritt ab sofort die Nachfolge von Yannis Christopoulos an und soll die Münchner vorerst bis Saisonende betreuen. Pesic wurde am Dienstag im Beisein von Bayern-Präsident Uli Hoeneß auf einer Pressekonferenz offiziell vorgestellt.

Zuletzt war Pesic, dessen Sohn Marco bei den Bayern als Sportdirektor tätig ist, als Bundestrainer aktiv. Seinen Vertrag beim Deutschen Basketball Bund hatte er bislang aber nicht verlängert.

Bauermann-Entlassung vor Saisonbeginn

Die Münchner hatten kurz vor Saisonbeginn den früheren Nationalcoach und Pesic-Vorgänger Dirk Bauermann entlassen und damit zum ersten Mal in dieser Saison für große Schlagzeilen gesorgt. Vor allem die öffentliche Abrechnung von Uli Hoeneß mit Bauermann schlug damals riesige Wellen. Sowohl Marco Pesic als auch der zu diesem Zeitpunkt noch zuständige Vizepräsident Bernd Rauch hatten ein Engagement von Svetislav Pesic im September noch strikt ausgeschlossen.

Stattdessen sollte Bauermanns vorheriger Assistent Christopoulos die Bayern zurück in die Erfolgsspur bringen. Doch der Grieche feierte in zehn Spielen lediglich fünf Siege, zuletzt verloren die Münchner daheim gegen die harmlosen New Yorker Phantoms Braunschweig und zeigten dabei eine blamable Vorstellung.

Da Svetislav Pesic am Samstagabend als Zuschauer im Audi Dome weilte, hatten sich die Spekulationen über ein mögliches Engagement des Europameistertrainers von 1993 bei den Bayern wieder verstärkt. Der Serbe hatte die deutsche Nationalmannschaft im Sommer ungeschlagen durch die Qualifikation zur Europameisterschaft 2013 in Slowenien geführt.

Hintertürchen für Nationalmannschaft

Allerdings war sein Kontrakt beim DBB danach ausgelaufen. Zwar bestand von beiden Seiten die Absicht, die erfolgreiche Zusammenarbeit fortzusetzen, zuletzt hatte Pesic jedoch angedeutet, dass ihn das tägliche Wirken als Vereinscoach doch stärker reizen könnte. Da sich der Erfolgscoach, der mit dem FC Barcelona 2003 die Euroleague gewann und von 1997 bis 2000 mit ALBA Berlin viermal in Serie deutscher Meister wurde, nur bis zum Saisonende an die Bayern bindet, hält er sich ein Hintertürchen für die Nationalmannschaft offen.

Beide Funktionen parallel darf Pesic nicht ausüben, weil die Basketball Bundesliga eine solche Doppelfunktion verbietet. Aus diesem Grund hatte sich auch Bauermann nach der EM in Litauen 2011 für den Job bei den Bayern und gegen einen Verbleib als Nationalcoach entschieden.

Und Bauermann ist nach dem Wechsel von Pesic zu den Bayern auch jetzt wieder im Gespräch. Bauermann schloss eine Rückkehr auf den Posten des Bundestrainers nicht aus. "Ich kann nicht viel mehr dazu sagen, als dass ich die Aufgabe als Bundestrainer immer mit ganz viel Herzblut gemacht habe, das war wie ein richtiger Traumberuf für mich. Mehr kann ich dazu im Moment nicht sagen, aber ich bin für Gespräche offen", sagte Bauermann dem Sport-Informations-Dienst (SID).

Der 54 Jahre alte Bauermann hatte sein Amt beim Deutschen Basketball Bund (DBB) nach der verpassten Olympiateilnahme bei der EM 2011 in Litauen aufgegeben, um die Münchner Basketballer Vollzeit zu betreuen. Zuvor hatte er den finanzkräftigen Emporkömmling in Doppelfunktion in die Bundesliga geführt.

Aktuelle Gespräche mit dem DBB habe es aber noch nicht gegeben. "Ich bin da jetzt auch ziemlich überrascht. Man muss abwarten, was die nächsten Tage bringen. Noch ist niemand auf mich zugekommen", sagte Bauermann, der zurzeit in den USA weilt.

(dpa)
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