Saisonstart der Motorrad-WM Deutsche Hoffnungen ruhen auf Sandro Cortese

Katar · Sandro Cortese ist den Moto-2-Kinderschuhen entwachsen. Das zumindest hofft der einstige Moto 3-Weltmeister aus Berkheim vor dem Saisonstart der Motorrad-WM am Sonntag in Katar.

Das ist Sandro Cortese
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Und die Hoffnung ist nicht unbegründet. Die Vorsaison-Tests zeigen, dass das Dynavolt Intact GP-Team seine Hausaufgaben im Winter erledigt hat. Der Fahrer hat Kraft und Kondition gebolzt, die Mechaniker haben eine Kalex zusammengeschraubt, die durchaus konkurrenzfähig sein sollte.

"Man muss realistisch bleiben und nicht gleich vom Sieg oder Podest träumen. Aber ich denke, wenn wir hart arbeiten, können wir in Doha ein sehr gutes Ergebnis einfahren", sagt Cortese optimistisch. Dies war er auch vor seiner Debüt-Saison in der Moto 2, die dann viel härter verlief, als es sich der Italo-Schwabe ausgemalt hatte — in der wohl am meisten umkämpften Motorrad-Klasse war Routine gefragt.

Und die hatte Cortese noch nicht. Am Start zu zaghaft, in den Positionskämpfen oft zu zurückhaltend. So fasste er es selbstkritisch zusammen. Für eine schnelle Trainingsrunde reichte es zumeist, auf eine Renndistanz war es zu wenig.

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Foto: dpa, Andreu Dalmau

Und so arbeitete der 24-Jährige mit seinem Fitnesstrainer Peter Lehmann täglich, um Muskelmasse und Kondition den Anforderungen anzupassen. Mit Erfolg. Fünf Kilogramm legte Cortese an Muskelkraft zu und fühlt sich auch nach seinen Hand-Operationen zum Ende der vergangenen Saison wieder fit. "Jetzt sind wir dort, wie wir es uns auch vorgenommen haben — wir waren bei den Tests in den Top-5 und ich denke, dass wir noch viel mehr leisten können", fasst der erste Moto 3-Champion der Geschichte die Arbeit des Winters zusammen.

Das Mechaniker-Team entwickelte die Kalex weiter. In der Rennsimulation beim letzten Test vor einer Woche im spanischen Jerez war Cortese 30 Sekunden schneller als vor einem Jahr. "Das ist schon mal ein gutes Anzeichen, wobei man natürlich immer die Bedingungen von der Strecke mit einbeziehen muss. Aber es ist offensichtlich, dass es wesentlich schneller war. Und auch im Vergleich zum vorhergehenden Test war es eine Steigerung um mehr als vier Zehntel. Wir kämpfen ernsthaft um jedes Zehntel. Deshalb ist das nochmal ein Quantensprung für uns und jetzt sind wir sehr zuversichtlich für Katar", betont Teamchef Jürgen Lingg, der auch die Technische Leitung innehat.

"Ich denke, wir haben bei den Tests bewiesen, dass wir aus eigener Kraft Fünfter oder Sechster sein können. In Doha heißt es einfach Gas geben und das abrufen, was wir uns die zwölf Testtage erarbeitet haben", bemerkt Cortese, der nun auch noch lernen muss, mit dem sich selbst auferlegten Druck umzugehen. Gelingt das, könnte er in seinem zweiten Moto 2-Jahr nicht nur den nächsten Schritt vollziehen, sondern auch für die eine oder andere positive Überraschung sorgen.

(dpa)
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