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Geldregen für den Bund Bundesbank überweist 1,9 Milliarden nach Berlin

Frankfurt/Main · Die künftige Bundesregierung kann sich in diesem Jahr über Milliarden von der Deutschen Bundesbank freuen: Der Scheck für den Bund fällt in diesem Jahr deutlich größer aus als 2017. Spuren in der Bilanz hinterlässt allerdings die Geldschwemme der Notenbanken im Euroraum.

Deutschlandfahne vor der Zentrale der Deutschen Bundesbank in Frankfurt am Main (Archivbild vom 12.03.2015).

Deutschlandfahne vor der Zentrale der Deutschen Bundesbank in Frankfurt am Main (Archivbild vom 12.03.2015).

Foto: dpa

Für 2017 überweist die Notenbank dem Bund 1,9 Milliarden Euro, wie die Bundesbank am Dienstag in Frankfurt mitteilte. Ein Jahr zuvor waren es nur 399 Millionen Euro. Geplant hatte das Bundesfinanzministerium im Haushalt für 2018 wie in den Vorjahren allerdings mit 2,5 Milliarden Euro aus Frankfurt.

Der Jahresüberschuss der Notenbank verdoppelte sich im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2016 auf 2,0 Milliarden Euro. Davon flossen 100 Millionen in die Rücklage für Pensionsverpflichtungen. Die verbleibenden 1,9 Milliarden Euro gehen in voller Höhe an den Bund.

Die Vorsorge für Risiken aus der gemeinsamen Geldpolitik für den Euroraum erhöhte die Notenbank noch einmal. Die sogenannten Wagnisrückstellungen wurden um 1,1 Milliarden Euro auf 16,4 Milliarden Euro aufgestockt. Bundesbank-Präsident Jens Weidmann begründete dies vor allem mit Zinsänderungsrisiken, die sich aus den wachsenden Wertpapierbeständen aus dem Ankaufprogrammen im Rahmen der EZB-Politik ergäben.

Das meiste kommt aus Zinserträgen

Die wichtigste Quelle des Bundesbank-Gewinns sind traditionell Zinserträge. Binnen Jahresfrist stieg der Nettozinsertrag um 0,9 Milliarden auf 4,2 Milliarden Euro.

Der Bundesbank-Präsident sieht angesichts des Konjunkturaufschwungs im Euroraum gute Chancen, dass sich die Inflation dem Ziel von knapp unter zwei Prozent annähert, bei dem die Europäische Zentralbank (EZB) Preisstabilität gewahrt sieht. Weidmann mahnte: "Aus meiner Sicht ist es wichtig, den geldpolitischen Expansionsgrad allmählich und verlässlich zurückzuführen, sobald die Aussichten für die Preisentwicklung im Euroraum es erlauben."

Die EZB steckt - vor allem über die nationalen Notenbanken - seit März 2015 Milliarden in den Kauf von Staats- und Unternehmensanleihen, um Konjunktur und Inflation im gemeinsamen Währungsraum anzukurbeln. Im Oktober hatten Europas Währungshüter ihre Käufe um neun Monate bis mindestens Ende September 2018 verlängert, das monatliche Volumen von Januar an aber auf 30 Milliarden Euro halbiert.

Geldpolitik in der Kritik

Vor allem in Deutschland ist die ultralockere Geldpolitik umstritten. Sparer bekommen kaum noch Zinsen, Banken tun sich mit dem Geldverdienen schwer. Allerdings profitieren auf der anderen Seite Kreditnehmer von günstigen Konditionen. Die Konjunktur im Euroraum wächst inzwischen wieder robust. Der Druck auf die EZB steigt, die Geldschleusen zu schließen.

Die EZB verdient bislang gut an den Wertpapieren: Der Nettogewinn der Zentralbank stieg im vergangenen Jahr auch dank wachsender Zinseinnahmen um 100 Millionen Euro auf 1,3 Milliarden Euro. Dieser Gewinn wird auf die nationalen Zentralbanken der 19 Euroländer verteilt, etwa 26 Prozent und damit den größten Teil bekommt gemäß ihres Kapitalanteils an der EZB die Bundesbank.

(oko)
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