Düsseldorf Gewinn von Eon bricht um 20 Prozent ein

Düsseldorf · Die Aktie springt aber um fünf Prozent hoch. Für die Zukunft sollen Mitarbeiter kleine Eon-Ableger gründen.

Deutschlands größter Energiekonzern Eon kommt nur langsam aus der Krise heraus. Der Umsatz sank im ersten Halbjahr wegen des milden Winters, sinkenden Strompreisen und Beteiligungsverkäufen um 13 Prozent auf 56,1 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern rutschte um zwölf Prozent auf gut fünf Milliarden Euro ab, der Gewinn sank um 20 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro.

Doch weil die Anleger schlechtere Zahlen befürchtet hatten, sprang der Kurs der Aktie um fünf Prozent hoch - kein Unternehmen im Dax-30 schlug sich gestern besser.

Dabei setzt Vorstandschef Johannes Teyssen für die Zukunft zunehmend auf regenerative Energien. In Deutschland führt Eon als erster Stromkonzern sogenannte intelligente Transformatoren für die Ortsnetze ein. Sie machen das Einspeisen von Solar- und Windstrom einfacher und damit günstiger - die Energiewende wird etwas billiger.

Bei Windenergie hat Eon die Kosten für den Bau von Anlagen vor der Küste so gesenkt, dass Teyssen in einigen Jahren Produktionskosten von unter zehn Cent pro Kilowattstunde erwartet - das wären rund 40 Prozent weniger als noch vor wenigen Jahren.

Für die Mitarbeiter in NRW und weltweit hatte Teyssen drei wesentliche Nachrichten: Es wird vorerst kein neues Sparprogramm geben - mit einem indirekten Seitenhieb auf RWE meinte der Jurist, er sei froh, das Effizienzprogramm "Eon 2.0" schon sehr früh gestartet zu haben.

Stolz gibt sich der Vorstandschef darüber, dass Eon im ersten Halbjahr 32 000 neue Kunden gefunden habe. Insgesamt habe Eon nun weltweit 35 Millionen Kunden. Das sei eine "gute Basis, wenn es in der Zukunft um das Angebot von intelligenten Energielösungen geht".

Bei innovativen Produkten hofft der Vorstand aber auch auf mehr Eigeninitiative seiner Mitarbeiter. In den USA arbeitet der Konzern mit neun kleinen Gründerfirmen zusammen, um Ideen zu entwickeln. In Deutschland probieren rund 20 Mitarbeiter mit eigenem Geld neue Geschäfte aus. Diese Aktivitäten will Teyssen ausbauen, betont aber auch, dass der Betrieb von Großkraftwerken und riesigen Netzen Kerngeschäft bleibt: "Keine Sorge, Eon bleibt mit beiden Beinen auf der Erde."

(RP)
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