US-Hypothekenstreit beigelegt Deutsche Bank muss über 7 Milliarden Dollar zahlen

Frankfurt · Die Deutsche Bank hat nach eigenen Angaben ihren Streit mit den US-Behörden über faule Hypothekenpapiere beigelegt. Das Geldhaus erklärte sich demnach bereit, eine Strafe von 3,1 Milliarden Dollar zu zahlen. Zusätzlich sollen 4,1 Milliarden Dollar an Entschädigungen an Kunden in den USA fließen.

 Die Firmenzentrale der Deutschen Bank in Frankfurt.

Die Firmenzentrale der Deutschen Bank in Frankfurt.

Foto: rtr

Die Deutsche Bank teilte in der Nacht zum Freitag mit, sie habe sich mit dem US-Justizministerium grundsätzlich auf einen Vergleich geeinigt. Dieser beläuft sich auf Kosten in Höhe von über 7 Milliarden Dollar für die Deutsche Bank. Ursprünglich hatte das US-Justizministerium aber eine Rekordsumme von 14 Milliarden Dollar gefordert. Diese riesige Summe hatte an den Märkten zeitweise für große Verunsicherung gesorgt.

Der Hypothekenstreit ist eine der größten Altlasten der Deutschen Bank. Die Aufsichtsbehörden sehen es als erwiesen an, dass das Institut vor der Finanzkrise auf dem amerikanischen Immobilienmarkt trickste: Es bündelte faule Hypotheken in hochkomplexe Wertpapiere, die in der Krise auf einen Schlag wertlos wurden und bei vielen Anlegern zu hohen Verlusten führten.

Der Rechtsstreit bezieht sich auf die Zeit vor der Finanzkrise 2008. Der Deutschen Bank wie anderen Großbanken wird vorgeworfen, Investoren jahrelang über die Risiken von hypothekenbesicherten Wertpapieren getäuscht zu haben. Die Käufer dieser komplexen Anlageprodukte erlitten Milliardenverluste, als der US-Immobilienmarkt kollabierte.

Durch die vereinbarte Zivilbuße rechnet die Bank nach eigenen Angaben im Ergebnis des vierten Quartals mit Belastungen in Höhe von 1,17 Milliarden Dollar (1,12 Milliarden Euro). Die im Vergleich vorgesehenen "Erleichterungen für Verbraucher" können veränderte Kreditbedingungen sein oder "andere Hilfen für Wohneigentümer und Kreditnehmer", wie die Bank weiter mitteilte. Ob dies finanzielle Auswirkungen habe, hänge von den endgültigen Bedingungen des Vergleichs ab.

Angesichts der Milliarden-Forderungen in den USA war sogar über einen möglichen Notfallplan der Bundesregierung zur Rettung der Bank spekuliert worden. Das traditionsreiche Institut hat 5,5 Milliarden Euro für Rechtsstreitigkeiten zurückgelegt. Allerdings sind weltweit rund 8000 Rechtsstreitigkeiten im Gange.

(rent/stk/dpa/REU/AFP)
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