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Berlin NRW warnt vor Strompreis-Reform

Berlin · IHK warnen vor Lasten durch bundesweite Angleichung der Netzentgelte.

Die NRW-Wirtschaft schlägt Alarm. Sie fürchtet, dass die geplante Reform der Stromnetz-Entgelte zu einer Belastung der NRW-Wirtschaft führt. "Wir wehren uns nicht gegen eine gerechte Verteilung der Energiewende-Lasten", sagt Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein. "Aber quasi in letzter Sekunde ein Gesetz mit so weitreichenden negativen Auswirkungen für das größte Bundesland durchzuboxen, kommt einer Degradierung des Wirtschaftsstandortes gleich."

Darum geht es: Bundesweit gibt es vier Übertragungsnetz-Betreiber (darunter Amprion), die unterschiedliche Entgelte für die Netznutzung nehmen. Die Entgelte machen ein Viertel der Stromrechnung aus. Je dünner ein Gebiet besiedelt ist, desto höher sind sie. Im Norden und Osten müssen Stromkunden mehr zahlen als im dicht besiedelten NRW. Dagegen laufen vor allem die Ost-Länder Sturm - mit Erfolg: Noch in dieser Woche will die Bundesregierung das Netzentgelt-Modernisierungsgesetz durchbringen, das eine Angleichung vorsieht.

Nun fordern 14 Industrie- und Handelskammern (IHK) aus NRW, darunter Düsseldorf und Duisburg, dass die große Koalition die Angleichung nicht mehr vornimmt, stattdessen soll die nächste Regierung das Thema im Gesamtpaket zur Energiewende anpacken. Eine Angleichung würde Verbraucher und Industrie in NRW mit 500 Millionen Euro im Jahr zusätzlich belasten, schätzen die Kammern. "Das führt zu einem deutlichen Standortnachteil insbesondere für die Industrie in NRW, die 40 Prozent des gesamten Industriestroms in Deutschland verbraucht", so Steinmetz.

Doch die Chancen stehen nicht gut. Anders als im Frühjahr, als der damalige Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel das Thema mit Blick auf die NRW-Wahl noch abgeräumt hatte, muss man nun keine Rücksicht mehr auf NRW nehmen. Seine Nachfolgerin Brigitte Zypries macht sich bereits mit Blick auf den Osten für eine Angleichung stark.

(anh)
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