Dank niedriger Preise Konsumklima hält sich stabil

Nürnberg (RPO). Die niedrigen Preise können die zunehmende Arbeitslosigkeit, Einbrüche bei Produktion und Auftragseingängen sowie schlechte Wirtschaftsprognosen abfedern. Deswegen ist das Konsumklima in Deutschland im April nahezu stabil geblieben.

Konjunkturpaket: So wird das Geld verteilt
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Foto: gms

Der aus den Konjunktur- und Einkommenserwartungen sowie der Anschaffungsneigung der Verbraucher vom Nürnberger Marktforschungsunternehmen GfK ermittelte Konsumklimaindikator für Mai erreichte wie im Vormonat die Marke von 2,5 Zählern. Er zeige sich damit angesichts der anhaltenden Hiobsbotschaften erstaunlich robust, teilte das GfK am Montag in Nürnberg mit.

Nach Angaben des Instituts legten die Konjunktur- und Einkommenserwartungen nach zuvor leichten Einbußen wieder etwas zu. Das hänge mit kaufkraftstärkenden Faktoren, wie einer niedrigen Inflation, geringen Energiepreisen, steigenden Renten und den vereinzelten Anzeichen auf eine konjunkturelle Trendwende Ende des Jahres zusammen. Die Anschaffungsneigung bleibe weiterhin auf gutem Niveau. Dazu tragen laut GfK die finanziellen Anreize aus dem Konjunkturpaket II, wie die Abwrackprämie, bei.

Trotz des weiterhin stabilen Konsumklimas blickt das GfK skeptisch in die Zukunft. Angesichts des von Wirtschaftsforschungsinstituten prognostizierten Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 6,0 Prozent in diesem Jahr sei in den kommenden Monaten mit einer erheblichen Belastungsprobe für die Verbraucherstimmung zu rechnen.

Die größte Gefahr für die Konsumstimmung drohe allerdings vom Arbeitsmarkt. Sollten die arbeitsmarktpolitischen Instrumente, wie die Kurzarbeit, von den Unternehmen ausgereizt sein, werde es zu weiteren Belastungen kommen.

In der vergangenen Woche stiegen bereits der als wichtiges Stimmungsbarometer bekannte Ifo-Index wie auch die ZEW-Konjunkturerwartungen überraschend deutlich

Für die Erstellung des GfK-Konsumklimaindikators werden monatlich rund 2000 Verbraucher im Auftrag der EU-Kommission befragt. Die Studie wird seit 1980 erhoben.

(DDP)
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