Industrie, Handel und Gastronomie Wirtschaft beklagt Nachwuchsmangel

Dortmund/Berlin (RPO). Industrie, Handel und Gastronomie beklagen einen wachsenden Mangel an Nachwuchskräften. "Den Lehrstellen gehen die Bewerber aus", sagte der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), Heinrich Driftmann, laut einem Zeitungsbericht.

An den Lehrstellenbörsen der Industrie- und Handelskammern seien bundesweit rund 40.000 Ausbildungsplätze frei - "ein Viertel mehr als 2010", wie Driftmann den "Ruhr Nachrichten" vom Montag sagte.

Der Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, Martin Kannegiesser, sagte der "Bild"-Zeitung vom Montag, die rückläufigen Schulabgängerzahlen wirkten sich immer spürbarer aus. "Wir laufen in ein Strukturproblem."

DIHK-Präsident Driftmann sagte den "Ruhr Nachrichten", eine Reihe von Kammerbezirken melde bereits mehr als 1000 unbesetzte Ausbildungsplätze, darunter Stuttgart, Hannover, Berlin, Hamburg, Dresden und Erfurt. Für Jugendliche, die noch keine Stelle hätten, bedeute dies, sie hätten noch alle Chancen, betonte Driftmann: In nahezu jedem Beruf seien noch Lehrstellen zu haben. Das gelte auch für besonders beliebte Berufe wie Mechatroniker, Fachinformatiker oder bei Bank- und Versicherungskaufleuten. Besonders viele freie Angebote gebe es in Handel und Gastronomie.

Driftmann fürchtet, dass in diesem Jahr mehr als 55.000 Ausbildungsplätze unbesetzt bleiben werden. Die Unternehmen versuchten inzwischen immer früher im Jahr, ihre Ausbildungsplätze zu besetzen. "Viele blicken schon auf das Jahr 2012." Erstmals seien in den Lehrstellenbörsen bereits mehr als 10.000 Plätze für das folgende Jahr gemeldet, sagte der DIHK-Präsident den "Ruhr Nachrichten".

(AFP/jre)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort