Tante von Gregor Gysi Literaturnobelpreis für Doris Lessing

Stockholm (RPO). Der Nobelpreis für Literatur geht an die britische Autorin Doris Lessing. Dies gab die Schwedische Akademie am Donnerstag in Stockholm bekannt. Lessing wurde gewürdigt als "Epikerin weiblicher Erfahrung, die sich mit Skepsis, Leidenschaft und visionärer Kraft eine zersplitterte Zivilisation zur Prüfung vorgenommen hat".

Friedensnobelpreisträger aus fünf Jahrzehnten
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Zu den Werken der am 22. Oktober 1919 im damaligen Kermanshah in Persien geborenen Lessing zählen unter anderem "Afrikanische Tragödie", "Das goldene Notizbuch", "Unter der Haut", "Schritte im Schatten" und "Die Kluft".

Die Nobelpreisträgerin hat prominente verwandtschaftliche Beziehungen nach Berlin. Sie ist eine angeheiratete Tante des Berliner Linkspartei-Politikers Gregor Gysi. Gysis Mutter Irene war die Schwester von Doris Lessings zweitem Ehemann, dem jüdischen Emigranten Gottfried Lessing, den die Schriftstellerin 1945 geheiratet hatte.

Gysi habe mit großer Freude von der Verleihung des Literaturnobelpreises an Doris Lessing erfahren, teilte ein Sprecher der Linkspartei am Donnerstag mit.

Im vergangenen Jahr ging die Ehrung an den türkischen Schriftsteller Orhan Pamuk. Aus dem deutschsprachigen Raum hatte zuletzt die Österreicherin Elfriede Jelinek 2004 die Auszeichnung erhalten. Letzter deutscher Literaturnobelpreisträger war Günter Grass im Jahr 1999.

Der Nobelpreis ist mit umgerechnet rund 1,1 Millionen Euro dotiert. Die Auszeichnungen werden traditionsgemäß am 10. Dezember, dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel (1833-1896), durch Schwedens König in Stockholm überreicht. Der Friedensnobelpreis wird in Oslo verliehen.

(ap)
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