Essen Oh, wie schön glaubt Panama

Essen · Eine Herausforderung: Der nächste Weltjugendtag steigt in Mittelamerika.

Die erste Diözese Panamas stand unter dem Schutz der heiligen Maria. Das war 1513. Auf die Kraft der Patronin setzt die Kirche des mittelamerikanischen Landes auch gut 500 Jahre später noch: Im Zeichen Mariä wird der nächste Weltjugendtag stehen, zu dem die katholische Kirche 2019 junge Gläubige aus aller Welt nach Panama einlädt. Ihr gehört auch das Motto, das hierzulande jungen Menschen ein wenig frömmelnd erscheinen könnte: "Siehe, ich bin die Magd des Herrn."

Solche Bedenken hat Panamas Erzbischof José Domingo Ulloa Mendieta nicht, sie wären ihm auch gar nicht in den Sinn gekommen. Für ihn steht das Zitat im Zentrum eines christlichen Lebens. Denn nach seinen Worten meint Marias Berufung: "Ich habe einen Auftrag bekommen, der ist nicht unbedeutend und nicht bequem; aber er ist so wichtig, dass ich ihn annehme." Man müsse erkennen, wo Gott uns ins Leben gestellt und welche Aufgaben er uns gegeben habe. Genau dafür ist Maria eine große Inspirationsquelle für das, was man Bestimmung nennt. "Obwohl wir nur ein kleines Land sind", so der Erzbischof, "können wir doch sehen, was Gott mit uns vorhat."

José Domingo Ulloa Mendieta ist auf Einladung von Adveniat im nasskalten Januar auf Deutschlandreise für den Weltjugendtag. Und man ahnt, wie spannend dieser wird in einem Land, in dem der Glauben an ein richtiges Leben sich bewähren muss inmitten großer Armut, Drogenhandels, Bandenkriegen. Für den Erzbischof ist das kein Grund zu zweifeln, sondern Anlass, noch stärker zu glauben und auf eine bessere Realität zu hoffen. Darum wird die Umweltenzyklika von Papst Franziskus - der auch selbst kommen will - eine große Rolle spielen. Mit maximal 1000 jungen Pilgern aus Deutschland wird gerechnet - eine doch überschaubare Zahl. Das liegt an der weiten Anreise, aber auch an der Veranstaltungszeit Mitte Januar. Zum Weltjugendtag nach Köln zu pilgern, war ein Klacks. Die Reise nach Panama wird dagegen ein Bekenntnis sein.

(los)
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