2016 soll es soweit sein General Motors kündigt fast selbstfahrendes Auto an

Detroit · Spätestens seit "Knight Rider" träumen viele Autofans vom selbstfahrenden Fahrzeug. Nun könnte es bald so weit sein: GM will schon in zwei Jahren ein fast selbstfahrendes Modell für die Autobahn auf den Markt bringen.

So funktioniert das vollautomatisierte Autofahren mit Autopilot
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Foto: dpa, jst jhe

Einige Autobauer tüfteln schon seit längerem an ihrem futuristischen Coup, andere sind schon ein bisschen weiter: Es geht um das selbstfahrende und sprechende Fahrzeug. Nun hat General Motors auf dem Weg zum "Knight Rider" beachtliche Fortschritte gemeldet.

Schon in zwei Jahren würden Wagen mit halbautonomem Steuerungssystem nicht mehr nur in Ausstellungen zu bestaunen sein, sondern auch auf der Autobahn, verkündeten Konzernvertreter zum Auftakt der Detroiter Konferenz der Gesellschaft für Intelligenten Transport (ITS) am Sonntag.

Als Prototyp brachten sie einen nicht näher genannten Wagen vom Typ "2017 Cadillac" ins Spiel. Er soll im Sommer 2016 in den Verkauf kommen.

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Foto: Hersteller

Nun bieten auch schon andere Autobauer wie etwa Mercedes-Benz ähnliche eigenständige Fahrsysteme an. Die sollen aber nur mit geringen Geschwindigkeiten unterwegs sein. General Motors erklärte dagegen, als erster ein Modell für Autobahngeschwindigkeiten angekündigt zu haben.

General Motors hat seinem neuartigen System den Namen "Super Cruise" verpasst. Es hat integrierte Kameras und Radare, die das Auto in der Mitte der Fahrbahn und in sicherer Entfernung zu vorausfahrenden Wagen halten. Sobald der Verkehr einmal stoppt, bremst das System auch das Auto ab - oder schaltet in den Stop-and-Go-Modus.

"Wenn Ihnen auf der Autobahn vom kalifornischen Barstow nach Las Vegas der Sinn danach steht, können Sie sich eine Lenkpause gönnen und das Auto die Arbeit machen lassen", sagte GM-Chefin Mary Barra in ihrer Rede bei der ITS-Tagung stolz.

Volvo DriveMe - hier sucht sich das Auto selbst den Parkplatz
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Foto: Volvo

Doch völlig selbstfahrend wäre der Prototyp damit immer noch nicht, schränkte der Konzern ein. Zudem würde an einem Überwachungssystem gearbeitet, das die Aufmerksamkeit des Fahrers sicherstellen solle.
"Die Sensorentechnologie ist noch nicht an dem Punkt, an dem der Fahrer sich einfach verabschieden kann", sagte der GM-Direktor für globale Sicherheitsstrategie, John Capp.

Das Transportministerium des US-Staates Michigan plant zudem einen weiteren Meilenstein im Streben nach mehr Autonomie fürs Auto. Gemeinsam mit GM, Ford und der Universität des Staates werde an einem Pilotprojekt gearbeitet, bei dem Wagen im Umkreis von 193 Kilometern im Raum Detroit über integrierte Kommunikationssysteme miteinander verbunden werden können.

Dazu will GM nach eigenen Angaben ein anderes Cadillac-2017-Modell mit speziellen Funksendern und Empfängern ausstatten. Die Vorrichtungen könnten Daten anderer Wagen aufnehmen und an andere weiterleiten, etwa zu Staus und Verkehrsbehinderungen oder sogar eine Warnung vor einem abrupt abbremsenden vorausfahrenden Auto. Zunächst würden nur Fahrer ebenfalls damit ausgestatteter Autos diese Informationen bekommen, später könnten die Fahrzeuge sich dann jedoch selbst kontrollieren, hieß es weiter.

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Bevor die neue Technologie allerdings eingesetzt werden kann, muss die Regierung bestimmte Maßnahmen ergreifen, darunter eine Einrichtung von Radiofrequenzen und einen Hackerschutz. Daran arbeitet aktuell die zuständige Abteilung des US-Verkehrsministeriums.

Bis zum völlig autark fahrenden Auto ist es also noch ein langer Weg. Es gebe noch technologische, rechtliche und behördliche Hürden zu überwinden, sagte GM-Cheftechnologe Jon Lauckner. "Irgendwann wird es vielleicht ein fahrerloses Auto geben. Doch bis zu diesem Zeitpunkt in der Zukunft ist es noch eine gehörige Entfernung."

(ap)
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