Nach Kritik von Obama New York lockert Quarantäne-Regeln im Kampf gegen Ebola

New York · Nach einer Debatte über Quarantäne-Regeln für heimkehrendes Hilfspersonal nach Ebola-Einsätzen in Westafrika hat der US-Bundesstaat New York seine Bestimmungen gelockert. US-Präsident Barrack Obama hatte zunächst dem Gouverneur von New York mitgeteilt, dass er die bisherigen strikten Bestimmungen für fragwürdig hält.

 Der Gouverneur des Staates New York Andrew Cuomo (links) und Bill de Blasio (rechts), Bürgermeister von New York.

Der Gouverneur des Staates New York Andrew Cuomo (links) und Bill de Blasio (rechts), Bürgermeister von New York.

Foto: dpa, js ms

Gouverneur Andrew Cuomo erklärte am Sonntagabend (Ortszeit), wer aus Westafrika zurückkehre und dort Kontakt mit Ebola-Kranken gehabt habe, jedoch keine Symptome zeige, dürfe die Quarantäne zu Hause statt im Krankenhaus ableisten. Gesundheitsexperten würden sich in den drei vorgeschriebenen Isolationswochen täglich um die Betroffenen kümmern. Für diejenigen, die aus Westafrika wieder einreisten, jedoch keinen Kontakt zu Ebola-Patienten gehabt hätten, werde keine Isolierung zu Hause vorgeschrieben, fügte Cuomo hinzu. Sie stünden aber 21 Tage lang unter Beobachtung. Drei Wochen dauert es maximal, bis nach einer Ansteckung mit dem Virus Symptome auftreten.

Lockerung erfolgt nach Kritik durch Obama

Eine US-Krankenschwester hatte sich bitter über ihre Behandlung durch die Behörden bei ihrer Einreise und die Pflicht-Quarantäne beschwert. Sie sei wie eine "Kriminelle" ausgefragt und isoliert außerhalb eines Hauptkrankenhauses untergebracht worden, erklärte Kaci Hickox. Die Regierung befürchtete daher, Freiwillige könnten künftig vom Einsatz in Westafrika abgeschreckt werden. Präsident Barack Obama hatte große Bedenken gegen diese bisherigen Maßnahmen geäussert und dies den Gouverneuren der Bundesstaaten New York und New Jersey, Andrew Cuomo und Chris Christie, mitgeteilt, berichtete die "New York Times" am Sonntag.

Der Zustand eines New Yorker Mediziners, der für "Ärzte ohne Grenzen" in Guinea arbeitete und nach seiner Rückkehr an Ebola erkrankte, hat sich verschlechtert. Laut "Bild"-Zeitung sei der 33-Jährige aber nach wie vor bei Bewusstsein und ansprechbar. Er wird in einem New Yorker Krankenhaus behandelt.

Entwarnung in Australien

Die Behörden in Australien gaben unterdessen Entwarnung nach einem Ebola-Verdachtsfall in Brisbane. Die 18-Jährige sei negativ getestet worden, erklärten die Gesundheitsbehörden. Die junge Frau war vor knapp zwei Wochen aus Guinea zurückgekehrt. Nachdem sie Fieber bekam, wurde sie auf eine Isolierstation in Brisbane gebracht.

(AFP/dpa)
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