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ANZEIGE Oldtimer-Rennen Wer Rom überlebt, schafft auch die Eifel

Guido Letherts Leidenschaft ist strahlend weiß, hat italienisches Temperament und übernimmt gern die Führung. Lethert, WestLotto-Annahmestellenleiter im Ortsteil Eicherscheid des malerischen Bad Münstereifel, fährt mit großem Erfolg Oldtimer-Rallyes. Das ist an und für sich gar nichts Besonderes. Doch die Umstände, unter denen er sein Steckenpferd ausübt, sind außergewöhnlich. Denn der 48-Jährige ist gehbehindert.

Oldtimer-Rennen: Wer Rom überlebt, schafft auch die Eifel
Foto: C.Bender

Das Auto, das es Lethert angetan hat, ist ein Alfa Romeo Giulia Sprint GT von 1964. Damit ist das inzwischen 50-jährige Gefährt genau zwei Jahre älter als sein Besitzer. Seit 1994 befindet sich das stromlinienförmige Kult-Auto in dessen Obhut. Vorher kurvte der Wagen jahrelang durch Italiens Hauptstadt. "Wenn der Rom überlebt, schafft der auch die Eifel", sagte sich der passionierte Rallye-Pilot — und kaufte sich den alten Flitzer. Zunächst wurde der Veteran komplett auseinander gebaut und gewartet. Ersatzteile kamen direkt aus Italien. Schließlich dürfen nur Originale verwendet werden. Ein in der Eifel lebender Italiener half außerdem bei der Übersetzung der Betriebs- und Wartungsanleitung.

Schicksalsjahr

Das Jahr 2000 war für Lethert ein Schicksalsjahr — im Schlechten wie im Guten. Ein Schlaganfall traf ihn völlig unerwartet. Seitdem ist er gehbehindert. Für die Fortbewegung benötigt er einen Rollator. Davor war der Mann aus der Eifel erfolgreicher Fußball- und Tischtennisspieler. Diese Disziplinen sind für ihn passé. Doch ganz ohne sportliche Betätigung möchte der Kämpfer, der stets die Herausforderung sucht, nicht bleiben. Noch im gleichen Jahr beschließt er, sich Rallyes und Bergrennen zu widmen. "Schon mein Vater fuhr Autorennen und auch mein Bruder. Da lag das für mich nahe", berichtet der Annahmestellenleiter. Sein Bruder besitzt eine Kfz-Werkstatt und ist dem Oldtimer-Fan bei seinem Hobby eine große Hilfe.

Kein Umbau

Von seiner körperlichen Einschränkung ist Lethert hinter dem Steuer des Alfa Romeo nichts anzumerken. Der Rollator kommt auf die Rückbank des Autos. Und wenn der 48-Jährige erst einmal eingestiegen ist, fährt er wie ein junger Gott. Das ist bemerkenswert, weil an dem Alfa Romeo nicht der kleinste Umbau erfolgt ist, um seiner Behinderung gerecht zu werden. Das ist nicht nötig. Lethert beherrscht Technik und Tempo. Die Eifel mit vielen Kurven, Steigungen und Serpentinen ist ideales Übungsgebiet für den Rennfahrer. Kein Wunder, dass Guido Lethert 2013 zu den Sportlern des Jahres im Kreis Euskirchen zählte.

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