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Neuss Shakespeare-Festival feiert Jubiläum

Neuss · 2015 wird das Theaterfest 25 Jahre alt und lädt zum "Festival der Freunde".

Mit 32 Vorstellung von 17 Produktionen in vier Wochen hat das gerade zu Ende gegangene Shakespeare-Festival im Neusser Globe seine Grenzen erreicht. Mehr geht nicht, und länger soll es auch nicht dauern, sagt Festivalleiter Rainer Wiertz: "Es muss etwas Besonderes bleiben." Das gilt auch für das nächste Jahr, wenn das internationale Theatertreffen zu Ehren des elisabethanischen Dichters sein 25-jähriges Bestehen feiert. Ohne Fußball-WM im Kalender wird es dann früher als in diesem Jahr stattfinden: vier Wochen vor den Sommerferien und damit direkt nach Pfingsten 2015.

Wenn es nach Wiertz ginge, müssten an das Jubiläumsfestival auch keine neuen Maßstäbe angelegt werden: "Als Theatermacher ist es mir wichtig, gute Produktionen aus aller Welt zu zeigen." Gleichwohl überlegt er, die 25. Auflage unter das Motto "Ein Festival der Freunde" zu stellen und Regisseure einzuladen, die im Globe mit ihren Arbeiten begeistert haben. Das könnte etwa zu einem Wiedersehen mit Dan Jemmett oder Malachi Bogdanov führen. Oder mit Irina Brook, die mittlerweile Direktorin des Theaters Nizza ist. Die Planung beginnt im September.

Erstmal können sich Wiertz und sein Team aus dem Neusser Kulturamt auf den guten Zahlen des gerade beendeten Festivals ausruhen. Knapp 13 800 Karten wurden für das 24. Festival verkauft. Das entspricht einer Auslastung von rund 93 Prozent. Ein Traumquote, denn Fußball-WM (oder EM) und die dadurch bedingte Verlegung von zwei Wochen des Festivals in die Sommerferien haben in früheren Jahren die Auslastung schon mal auf 80 Prozent gedrückt.

Selbst die Wild Card hat gezogen. Als Wiertz die Shakespeare Company Berlin nach Neuss einlud, wusste er noch nicht, wie die Inszenierung der Komödie "Wie es euch gefällt" werden würde. Ein Risiko? Gewiss, aber nicht das einzige, das in Neuss bei der Festivalgestaltung eingegangen wird. Wenn Wiertz das Programm zusammenstellt, besteht manche Inszenierung erst auf dem Papier. Bei anderen kann er vorab ausrechnen, dass der Kartenverkauf mühsam wird. Aber bis jetzt ist es immer noch gut gegangen.

Im Ranking der Festival-Companys steht die Propeller Company aus England ganz sicher ganz oben. Fast eine Woche lang haben sie im Globe gespielt. Dabei zeigten sie, wenn auch in neuer Besetzung, zwei Wiederaufnahmen, die schon bei früheren Festivals in Neuss zu sehen waren. Weiteren ausverkauften Vorstellungen wie die Lesungen mit Katharina Thalbach und Gustaf Peter Wöhler oder die Jazz-Abende der belgischen Musikerin Caroll Vanwelden stehen jene gegenüber, die es schon wegen der Sprache schwerer haben. Ein "Coriolan" in Ungarisch, ein "Heinrich VIII." in Spanisch finden zwar weniger Resonanz, sind künstlerisch aber genauso überzeugend wie etwa der deutsche "Pericles" der Bremer Shakespeare Company.

Und so hat sich auch jetzt wieder gezeigt: Es ist verblüffend, wie neu und frisch ein jahrhundertealtes, oft gesehenes Shakespeare-Stück in einer fremden Inszenierung wirken kann. Der besondere runde Bühnenraum des Globe hat allerdings einen großen Anteil daran.

(RP)
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