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Dormagen Azubis "beraten" Ministerin Schulze

Dormagen · Die NRW-Wissenschaftsministerin suchte gestern in Dormagen das Gespräch mit dem Currenta-Nachwuchs. Ein Schwerpunkt waren die MINT-Berufe.

 NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze informierte sich gestern im Dormagener Chempunkt bei Jugendlichen über deren Ausbildung.

NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze informierte sich gestern im Dormagener Chempunkt bei Jugendlichen über deren Ausbildung.

Foto: LINDA HAMMER

Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik: Bei der Wahl ihres Ausbildungsplatzes begegnen viele Jugendliche den sogenannten MINT-Berufen mit übertriebenem Respekt oder mit Ablehnung. Warum das bei Lisa Breuer, Franziska Budweg, Charline Stangler, André Schüppenhauer, Timo Jansen, Florian Daschke und Michael Schmack anders war und wie man mehr junge Menschen für die MINT-Berufe interessieren kann, wollte NRW-Wissenschaftsministern Svenja Schulze (SPD) gestern von den Currenta-Azubis wissen. Im Nachbarschaftsbüro des Chemparks Dormagen entwickelte sich eine muntere Diskussion.

Klar wurde: Ganz ohne Eigeninitiative geht es nicht. Einige der Jugendlichen hatten Abimessen besucht, in den meisten Schulen werden zudem inzwischen Berufsbörsen angeboten. Auch Internet und Eltern können Anstöße geben. Oder "engagierte Lehrer, die begeistern und Interesse für ihr Fach wecken können", wie die angehende Chemielaborantin Franziska Budweg anmerkte. Sie plädierte für einen anschaulichen naturwissenschaftlichen Schulunterricht mit Exkursionen und Experimenten, "so etwas bleibt besser im Gedächtnis". Florian Daschke, der Elektroniker für Betriebstechnik werden möchte, lobte praktische Übungen am Currenta-Stand bei einer Berufsbörse in der Schule (Verlängerungsleitung legen). Viele der Diskussionsteilnehmer sehen die Gymnasien zu stark auf ein Studium nach dem Abitur fokussiert; das Informationsangebot zu Ausbildungsberufen sei oft zu gering.

Mit ihren Hinweisen rannten die jungen Leute bei der Ministerin und bei Wilhelm Heuken, der bei Currenta das Geschäftsfeld Bildung leitet, offene Türen ein. Beide betonten in Anwesenheit von Dormagens Bürgermeister Erik Lierenfeld und dem SPD-Landtagsabgeordneten Rainer Thiel die Bedeutung der klassischen Ausbildung. "Wir brauchen beides, Studium und Ausbildung, Master und Meister", unterstrich Heuken. Schulze betonte, sie sei "Wissenschaftsministerin, aber keine Akademisierungsministerin".

Diskutiert wurden auch die Vorzüge einer dualen Ausbildung (Studium und Ausbildung kombiniert) und die Wichtigkeit qualifizierter Lehrkräfte an den Berufskollegs. Currenta-Geschäftsführer Joachim Waldi hob das Thema Ausbildung als "Currenta-Kernkompetenz" hervor - und untermauerte dies mit Zahlen. Das Unternehmen bilde in rund 25 Berufen aus, betreue jährlich ca. 2500 Azubis (auch von anderen Firmen) und stehe mit einer Abbrecherquote von nur drei Prozent exzellent da. Zum Vergleich: Der Bundesschnitt liegt bei 19 Prozent.

(NGZ)
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