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Dormagen Der Frühling entfacht die Glücksgefühle

Dormagen · Eine "Hormon-Explosion" erwartet Psychotherapeut Dr. Rüdiger Stellberg. Die Menschen kommen "in Wallung", die Dormagener hält nun nichts mehr in ihren vier Wänden. Auch Jannah Kiebel zieht es mit ihrem Freund Norman raus.

 Die Zonserin Jannah Kiebel genießt mit ihrem Freund Norman die warme Frühlingssonne.

Die Zonserin Jannah Kiebel genießt mit ihrem Freund Norman die warme Frühlingssonne.

Foto: Linda Hammer

Die Sonne! Der Frühling! Nach einem nicht enden wollenden Bibber-Winter scheint es jetzt endlich vollbracht: Der Frühling kommt, die Sonnenstrahlen kitzeln unsere Lebensgeister wach. Nach so vielen kalten Monaten, in denen man nur dick eingemummelt rausgehen konnte, darf nun endlich wieder Haut gezeigt werden. Und auf der spürt man die Sonne und den Wind.

"Das alles ist pures Glück", findet auch Jannah Kiebel. Die 29 Jahre alte Zonserin hat sich mit ihrem Freund Norman (32) schon eine Liste gemacht, was sie alles unternehmen wollen, sobald es das Wetter zulässt. "Fahrradfahren, am Rhein spazieren gehen, picknicken, grillen, in den Biergarten setzen oder mal wieder den Tierpark Delhoven besuchen — wir haben viel vor", erzählt Jannah und lacht. "Den Winter haben wir langsam echt satt. Wir lechzen geradezu nach höheren Temperaturen." Auch klamottentechnisch steht die 29-Jährige quasi in den Startlöchern: "Ich bin der Zwiebel-Typ", berichtet sie. "Wenn es jetzt also schlagartig wärmer wird, könnte ich einfach die ein oder andere Klamottenschicht ausziehen und wäre sofort bereit, die Sonne an meine Haut zu lassen."

Der Januar sei der dunkelste Januarmonat seit 1951 und der zweitdunkelste Monat überhaupt seit Beginn der regelmäßigen Wetteraufzeichnungen gewesen, sagen die Wetterexperten. Dabei sei ein Hormon-Stau entstanden, sagt Dr. Rüdiger Stellberg. Mit einem Augenzwinkern erklärt der Kaarster Psychotherapeut: "Es besteht auf jeden Fall die Gefahr, dass die Leute durch die jetzt kommende Hormon-Explosion ,durchknallen'." Die leichtere Kleidung, die zu einer besseren Körperwahrnehmung und damit einem wohligen Gefühl führt, steuere ihr Übriges dazu bei.

Der Körper sei nach wie vor in vielen Aspekten wie vor 15 000 Jahren geschaltet, so der Experte. Der Winter habe für Höhle und Rückzug gestanden, für Reduktion auf den Clan und Verhinderung von Begegnungen. Möglichen Partnern sei man erst begegnet, wenn wieder Licht da gewesen sei. Stellberg: "Der Frühling bringt die Wende — das war schon immer so. Die Bewegung fällt uns leichter, wir kommen förmlich in Wallung und produzieren Schweiß, der aber sofort verdunstet. Wir fühlen uns wohl." Dass der Frühling auf der anderen Seite dazu führe, dass es vermehrt Eifersuchts-Streitereien gibt, muss der Experte, der auch als Paartherapeut tätig ist, auch zugeben. "Jede Jahreszeit hat so ihre Vor- und Nachteile."

Nicht leicht haben es zum Beispiel Allergiker. "Deren Hochzeit ist jetzt", sagt Allgemeinmediziner Dr. Norbert Sijben. Andererseits, so der Dormagener, kommt es nun zur Bildung des für den Knochenaufbau wichtigen Vitamins D 3. Gegen die Frühjahrsmüdigkeit kann es übrigens helfen, früh ins Bett zu gehen und länger zu schlafen. Aber besser ist es, den Kreislauf auf Trab zu bringen. Ausschwärmen in die Natur, Rad fahren, joggen, spazieren gehen — und dabei frische Luft tanken. Auch viel Tageslicht wird jetzt gebraucht. Um den Kreislauf anzukurbeln, kann ein Sauna-Besuch hilfreich sein. Vor allem sollte man auf eine ausgewogene Ernährung achten, frisches Obst und Gemüse liefern ebenfalls wertvolle Nährstoffe.

(NGZ)
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