Dormagen Drogen: Festnahme bei Blitzmarathon
Dormagen · Überraschung für die Kinder der 4d der Grundschule Burg in Hackenbroich: Während sie den Blitzmarathon aktiv verfolgten, konnten sie beobachten, wie ein Georgier von der Polizei festgenommen wurde, der Drogen bei sich hatte.
Es waren am Ende "nur" zwei Temposünder, die der Polizei gestern während der einstündigen Kontrolle vor der Grundschule Burg auf der Salm-Reifferscheidt-Allee ins Netz gingen. Aber dafür hatte es der erste gleich in sich: Der Fahrer eines BMW mit dem Kennzeichen von Warendorf wurde rechts ran gewunken, weil er mit Tempo 58 anstelle der erlaubten 50 unterwegs war. Die Beamten" spürten schnell, dass bei dem Mann, einem Georgier (30), nicht alles mit rechten Dingen zuging. Bei näherer Kontrolle fanden die Polizisten Drogen, und ein Drogen-Schnelltest an Ort und Stelle fiel positiv aus. Der Mann wurde vorläufig festgenommen und mit auf die Polizeiwache genommen.
Mit großen Augen verfolgten die Schüler der Klasse 4d die Aktion. Eigentlich hatten sie sich mit ihrer Klassenlehrerin Sonja Krout dort eingefunden, um hautnah den Blitzmarathon vor ihrer Schule zu verfolgen. "Wir haben das Thema im Rahmen des Sach- und Deutschunterrichts aufgegriffen", erzählte Krout. Passend dazu läuft in dieser Woche an der Schule das für die vierten Klassen obligatorische Verkehrssicherheitstraining. Daniela Luppus, Polizeihauptkommissarin und Verkehrssicherheitsberaterin, arbeitet in diesen Tagen mit den Schülern zusammen, dabei geht es vor allem um Radfahrtraining. Der Blitzmarathon kam da gerade recht und wurde spontan in das Programm übernommen. "Die Kinder haben dann im Unterricht ,Knöllchen' gebastelt", so Krout, "die sie an Autofahrer verteilen sollten, die zu schnell unterwegs sind." Darauf waren Warnhinweise wie "Achtung, hier sind Kinder" oder "Achte auf uns" zu lesen. Die neun Jahre alte Anna sagt: "Wenn ich mit meinem Hund unterwegs bin, dann sehe ich oft Autos, die hier zu schnell fahren." Sie war es auch zusammen mit ihrer Klassenkameradin Julia, die der zweiten Temposünderin ihre "Knöllchen" überreichen konnte. Die Dormagenerin war elf Kilometer schneller als erlaubt unterwegs und zeigte sich sofort einsichtig: "Das ist mir unangenehm, ich habe leider nicht auf meine Geschwindigkeit geachtet. Die Aktion der Schüler finde ich sehr gut, die bleibt sicherlich bei mir hängen." Die fälligen 25 Euro Verwarnungsgeld zahlte sie anstandslos an Ort und Stelle.
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Verkehrssicherheitsberaterin Daniela Luppus nahm sich derweil viel Zeit, um den Schülern nacheinander die Funktionsweise der Laserpistole zu erklären, die die Geschwindigkeit auch in einer Entfernung von über 300 Metern feststellen kann. Weil die große Mehrheit der Autofahrer sich an das Tempolimit von 50 Kilometern pro Stunde hielt, lag das Interesse schnell an der unerwarteten Polizeiaktion auf der anderen Straßenseite. Der Georgier musste seine Taschen leeren, einen Schuh ausziehen, der zum Spurenabgleich mit Straftaten fotografiert wurde, und im Verborgenen Urin abgeben für einen Schnelltest. Wenig später kam "Cooper" zum Einsatz, Drogen-Spürhund aus Düsseldorf. Der Schäferhund tat engagiert seine Schnüffelpflicht, ohne jedoch weitere Drogen zu finden.
