Dormagen Kommentar: Aus Zeitnot gescheitert

Dormagen · Jetzt also doch ein Bürgerentscheid. Die Besucher der gestrigen Ratssitzung fielen aus allen Wolken über die völlig überraschende Entwicklung, nachdem die Jamaika-Koalition zehn Tage zuvor bei einer eilends anberaumten Pressekonferenz Zuversicht pur versprüht hatte.

Dass Dormagen den ersten Bürgerentscheid in seiner Geschichte erhält, ist ein Ergebnis, das der Zeitnot geschuldet ist. In den vergangenen drei Wochen jagte eine Sitzung die nächste, jeweils in sehr unterschiedlicher Zusammensetzung. Das Scheitern des Arbeitskreises zur Römertherme am vergangenen Donnerstag ist der beste Beleg: Natürlich hat der TSV Recht, wenn er in Politikern nicht die richtigen Ansprechpartner für Vertragsverhandlungen sieht. Da gehört der Bürgermeister samt Kämmerer hin. Natürlich hat die Koalition Recht, weil Politik die Finanzen der Stadt verantwortet und sie eine 200 000-Euro-Ausgabe dem Bürger gegenüber rechtfertigen muss. Diese Details – wer muss mit wem über was sprechen – wären zu klären gewesen. Alle Beteiligten sind am Ende kläglich gescheitert, haben keine gute Figur abgegeben. Jetzt soll der Bürger die Suppe auslöffeln, die er sich nicht eingebrockt hat. Klaus Schumilas

(NGZ)
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