Dormagen Seveso-Gutachten erst im Frühling

Dormagen · Die TÜV-Stellungnahme wird im Planungsausschuss am 25. April vorgestellt.

 Baustopp, bis das Seveso-Gutachten vorliegt: Die Baugenossenschaft plant an der Helbüchel-/Friedrich-Ebert-Straße 90 neue Wohnungen.

Baustopp, bis das Seveso-Gutachten vorliegt: Die Baugenossenschaft plant an der Helbüchel-/Friedrich-Ebert-Straße 90 neue Wohnungen.

Foto: L. Berns

Einige Bauprojekte in der Dormagener Innenstadt stocken zurzeit, da zunächst das langwierig zu erstellende TÜV-Gutachten, in dem die Auswirkungen der Seveso-Richtlinie auf künftige Bauvorhaben in Dormagen untersucht werden, vorliegen muss, bevor eine Baugenehmigung erteilt werden kann. Das Seveso-Gutachten des TÜV Süd soll nun in der Sitzung am 25. April 2017 im städtischen Planungs- und Umweltausschuss vorgestellt werden, wie Bürgermeister Erik Lierenfeld mitteilt. "Nach Aussage des TÜV Süd, den wir mit dem Gutachten beauftragt haben, wird die Erstellung der Unterlagen bis dahin abgeschlossen sein", erklärt der Bürgermeister.

Bei der Seveso-Richtlinie geht es um Abstände zwischen so genannten "Störfallbetrieben" und neu entstehenden Bebauungen, die nicht unter den Bestandsschutz fallen. So wird das TÜV-Gutachten von der Stadt für das geplante Fachmarktzentrum auf dem ehemaligen Zuckerfabrikgelände und für zahlreiche weitere Bebauungspläne in Dormagen-Mitte benötigt.

"Ohne die Untersuchung können wir zum Beispiel auch nicht das Bauvorhaben der Dormagener Baugenossenschaft in der Innenstadt genehmigen, wo derzeit viele Häuser leer stehen", erläutert der zuständige Städtebaufachbereichsleiter Gregor Nachtwey. Dort will die Baugenossenschaft rund 90 Wohnungen errichten. Dazu hatte der Planungsausschuss bereits im November 2014 grünes Licht gegeben. Allerdings wird nun zunächst das Seveso-Gutachten benötigt. Wenn die Baugenehmigung erteilt ist, soll der erste Bauabschnitt auf dem nördlichen Grundstück der Friedrich-Ebert-Straße mit dem Abriss der alten Objekte starten.

Den Auftrag für das Seveso-Gutachten hatte die Stadt Dormagen im Februar 2015 an den TÜV Süd vergeben. Zunächst bestand die Hoffnung, dass es innerhalb von rund anderthalb Jahren erstellt werden könnte. Jedoch hatte der TÜV Süd in dieser Zeit noch nicht alle nötigen Angaben zusammen, so dass eine Vorstellung des für die Bauprojekte entscheidenden Gutachtens im Sommer 2016 oder bis Ende dieses Jahres nicht erfolgen konnte.

"Die Fertigstellung war ursprünglich deutlich früher erhofft. In Leverkusen hat die Untersuchung allerdings auch rund zweieinhalb Jahre in Anspruch genommen", erklärte Lierenfeld.

(NGZ)
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