Dormagen Zusage für "Kein Kind zurücklassen" bis Ende 2018

Dormagen · Land will präventives Modellprojekt in flächendeckende Unterstützung umwandeln. Treffen im Herbst mit Kommunen.

Das "Dormagener Modell", die Präventionskette, mit der seit Jahren Familien von der Geburt an unterstützt werden, ist über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Dormagen ist zudem eine von 40 Kommunen in NRW, die seit 2012 am präventiven Modellprojekt "Kein Kind zurücklassen" (Kekiz) des Landes teilnimmt. Das Fortbestehen der Kekiz-Förderung war von der neuen Landesregierung in Frage gestellt worden, was großen Protest, unter anderem der Kommunen, ausgelöst hatte. Nun wird Kekiz zunächst bis Ende 2018 umgesetzt, "um die Ergebnisse zu evaluieren und eine konzeptionelle Weiterentwicklung vorzubereiten", so NRW-Familienminister Joachim Stamp (FDP) in Düsseldorf.

Die schwarz-gelbe Landesregierung hat angekündigt, mit den Kommunen Unterstützungssysteme für Kinder, Jugendliche und Familien "besser und dichter knüpfen" zu wollen. "Wir wollen durch integrierte Handlungsansätze tatsächliche Erfolge bei der Bekämpfung negativer Folgen von Kinderarmut erzielen. Dafür müssen wir in der Präventionsarbeit vom Projektcharakter wegkommen und sie stattdessen flächendeckend und nachhaltig gut aufstellen", sagte Minister Stamp, der "weniger blumige Slogans, sondern schlicht eine positive Weiterentwicklung im Präventionsbereich" forderte.

Für den Herbst plant das Familienministerium einen Erfahrungsaustausch mit den Modellkommunen, so auch mit Dormagen. Nach der Bilanzierung soll 2018 entschieden werden, wie das Land die Kommunen ab 2019 unterstützen kann. Enge Partner sollen Kommunen und Freie Wohlfahrtspflege sein.

Dennis Maelzer, jugendpolitischer Sprecher der NRW-SPD, nannte das CDU/FDP-Umdenken eine "Kehrtwende": "Was zu ihren Oppositionszeiten schlecht war, ist heute gut." Sein Dormagener Amtskollege Michael Dries äußerte sich kritisch zur "Rolle rückwärts", lobte aber die positiven Folgen: "Längerfristig angelegte Prävention ist besser als ,reparieren', das hat nun wohl auch CDU und FDP überzeugt."

(cw-)
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