Düsseldorf Arm und Reich feiern im Café Grenzenlos

Düsseldorf · Als Begegnungsstätte für jedermann möchte Walter Scheffler das Café Grenzenlos in Unterbilk verstanden wissen: Wo Menschen gemeinsam am Tisch sitzen und ihren - hohen oder niedrigen - sozialen Status für eine Weile vergessen. Einmal im Jahr feiert der Verein, der das Café betreibt, Sommerfest und auch da kommt jedermann zusammen.

 Besucher des Sommerfests des Café Grenzenlos in Unterbilk kosteten am Samstag die sonnigen Augenblicke aus.

Besucher des Sommerfests des Café Grenzenlos in Unterbilk kosteten am Samstag die sonnigen Augenblicke aus.

Foto: Anne Orthen

So geschehen am Samstag, als die Veranstalter und Besucher den Wetterkapriolen trotzten, die mal angenehmen Sonnenschein und mal heftigen Regen bescherten. Der guten Stimmung an der Kronprinzenstraße tat dies keinen Abbruch. Durch die umliegenden Unterbilker Straßen strömt der Würstchenduft und ebenso die Rhythmen von der Band The Spoof, die mit rockigen Nummern die Gäste unterhielten. Den Ausschank des Biers einer Hausbrauerei übernahmen unentgeltlich die Mitarbeiter der Altstadt-Traditionskneipe Kreuzherrenecke.

Vor 23 Jahren gründete Walter Scheffler das Café Grenzenlos, das Menschen mit niedrigem Einkommen aus der Isolation befreien soll. Aus Scham oder finanzieller Not zögen sich viele Menschen zurück und nehmen deshalb wenig am gesellschaftlichen Leben teil. "Dem müssen wir entgegenwirken", ist Scheffler überzeugt. Täglich bereitet das Café rund 80 Essen zu, die Bedürftige vergünstigt für ein paar Euro erwerben können. Nicht nur aus Düsseldorf begrüßt Walter Scheffler täglich Gäste, er kennt auch viele, die vom nördlichen Niederrhein angereist kommen, um hier in menschlicher Atmosphäre zu speisen.

Dies spiegelte sich auch beim Sommerfest wider, wo am Samstag viele, die dem Verein als Nutzer oder Sponsor verbunden sind, zusammenkamen. Neben der Unternehmerin Renate Schaffrath kam auch Wolfgang Rolshoven von den Düsseldorfer Jonges. Auch dabei waren Politiker wie Stefan Engstfeld (MdL, Grüne) und Andreas Rimkus (MdB, SPD), der im Beirat des Grenzenlos ist und befand, dass es wichtig sei, Arm und Reich an einen Tisch zu bekommen, schließlich sei man eine Gemeinschaft. Silke Feltings Mitarbeiter der Deutschen Bank in Bilk schminkten die Kinder. Felting kommt auch schon mal zum Mittagessen ins Grenzenlos und brachte auf den Punkt: "Ich find's hier gut."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort