Verkehrsprobleme in der Innenstadt Mehrere Tausend Kurden ziehen durch Düsseldorf

Düsseldorf · In Düsseldorf demonstrieren Tausende Kurden für die Freilassung des inhaftierten PKK-Anführers Abdullah Öcalan. Es gibt Verkehrsbehinderungen. Besucher der Innenstadt sollten mit Bus oder Bahn anreisen. Die Oberkasseler Brücke wird zeitweise gesperrt.

Kurden-Demo in Düsseldorf - Polizei im Großeinsatz
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Kurden demonstrieren in Düsseldorf - Polizei schreitet ein

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Die Demonstranten ziehen seit dem Samstagvormittag von der Friedrich-Ebert-Straße und vom Apollo-Platz in zwei Gruppen auf die Rheinwiesen. Die Polizei war bereits am Morgen mit zahlreichen Einsatzkräften in der Innenstadt präsent, vor allem an der Königsallee und am Karlsplatz.

Am Samstagmittag war die Lage friedlich. Zur Großdemonstration waren 25.000 Kurden erwartet worden. Wie viele Menschen sich tatsächlich beteiligten, konnte die Polizei zunächst nicht genau benennen. Jedoch zeichnete sich, zumindest bei der Auftaktkundgebung an der Friedrich-Ebert-Straße, eine deutlich geringere Beteiligung ab als zuvor angekündigt, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Über die endgültige Teilnehmerzahl sage das aber noch nichts aus.

Ein Sprecher der Veranstalters berichtete, die Teilnehmer seien mit Bussen aus ganz Europa gekommen. Teilweise wurden Parkplätze gesperrt, auch einige Straßen wie der Kaiser-Wilhelm-Ring waren nicht für den Verkehr befahrbar. Die Oberkasseler Brücke soll ebenfalls für die Demo gesperrt werden. Das könnte laut Polizeiangaben mittags der Fall sein, wenn der Demonstrationszug sich auf die Brücke zubewege. "Wir wollen die Verkehrsbeeinträchtigungen so gering wie möglich halten", sagte ein Polizeisprecher unserer Redaktion.

Veranstaltet wird die Demonstration von einem Bündnis verschiedener Gruppen. Darin sind auch Organisationen wie NAV-DEM (Kurdisches demokratisches Gesellschaftszentrum), die der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK nahestehen.

Die Polizei erklärte, "nach intensiven Kooperationsgesprächen" gehe man von einem friedlichen Verlauf aus. "Wir erwarten aber definitiv Verkehrsprobleme in der Stadt", sagte eine Sprecherin. Mitte September hatte ein von NAV-DEM veranstaltetes Kurden-Festival in Köln Verärgerung der türkischen Seite ausgelöst - unter anderem, weil viele Demonstranten Öcalan-Fahnen trugen. Der deutsche Botschafter in Ankara war ins türkische Außenministerium zitiert worden.

Am Freitagabend hatte das Oberverwaltungsgericht NRW im Eilverfahren die gängige Rechtspraxis bestätigt, dass die Demonstranten keine Fahnen oder Transparente mit Öcalan-Abbildungen zeigen dürfen (Az.: 15 B 1371/17). Laut Augenzeugen brachten am Samstag viele Teilnehmer dennoch Öcalan-Fahnen mit und hielten sie während der Kundgebung gut sichtbar fest.

Die Anmelder der Demonstration in Düsseldorf fordern die Freilassung des in der Türkei zu lebenslanger Haft verurteilten PKK-Anführers. Die PKK ist in Deutschland, der EU und der Türkei seit langem als Terrororganisation eingestuft. Wegen der Nähe zur PKK wird NAV-DEM bundesweit vom Verfassungsschutz beobachtet.

Unter der Rufnummer 0211 870 5555 ist ein Bürgertelefon geschaltet.

(lsa / oko)
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