Düsseldorf Kö-Bogen II: CDU und FDP für Wohnen

Düsseldorf · Die Ratsmehrheit hat sich auf Details für die Randbebauung des Gründgens-Platzes geeinigt. Für die Begrünung soll ein Experte wie Patrick Blanc verpflichtet, als Nutzung auch Wohnen festgelegt werden. Am 10. April entscheidet der Rat.

 In das rechte Gebäude nach dem Entwurf von Ingenhoven am Rand des Gustaf-Gründgens-Platzes sollen nicht nur Handel, Gastronomie und Büros einziehen, die Politik wünscht sich auch Wohnen.

In das rechte Gebäude nach dem Entwurf von Ingenhoven am Rand des Gustaf-Gründgens-Platzes sollen nicht nur Handel, Gastronomie und Büros einziehen, die Politik wünscht sich auch Wohnen.

Foto: Ingenhoven/ Doug and Wolf

Im schwarz-gelben Bündnis wurde offenbar hart gerungen, bis man sich für den zweiten Bauabschnitt des Großprojekts Kö-Bogen auf einen gemeinsamen Antrag für die Ratssitzung am 10. April geeinigt hatte. Selten umfasst ein solches Papier bei CDU und FDP drei eng bedruckte Seiten — davon die Hälfte allein für die Begründung. Und auch bei der Präsentation des Antrags knirschte es an mancher Stelle zwischen den Planungspolitikern Alexander Fils (CDU) und Manfred Neuenhaus (FDP). Doch am Ende schien man sich doch einig bei den Wünschen für die Randbebauung des Gustaf-Gründgens-Platzes.

Die Ratsmehrheit für den Entwurf von Christoph Ingenhoven ist sicher: Außer CDU und FDP wird auch die SPD für das begrünte architektonische Tal stimmen, das der Düsseldorfer Architekt für diese Stelle vorschlägt. Durch die Schrägen der Gebäude bleibt die Blickachse zum Schauspielhaus erhalten. Im Detail wollen CDU und FDP Änderungen erreichen, die das Rathaus bei den Verhandlungen mit den Investoren per städtebaulichem Vertrag festschreiben soll. Das sind die wichtigsten Punkte:

Nutzung CDU und FDP empfehlen, den neuen Gebäuderiegel entlang der Schadowstraße entsprechend dem geltenden Bebauungsplan auch für Wohnen zu nutzen. Ingenhovens Entwurf sieht das nicht vor. Die westliche, dem Zugang zum Platz zugewandte Seite soll im Erdgeschoss gastronomisch genutzt werden. Gastronomie und Einzelhandel (Lebensmittel, Frischeprodukte) sollen in die Halle mit schrägem Rasendach einziehen.

Begrünung Das große Gebäude soll ganzjährig grün sein. Um das zu gewährleisten, sollen "gegebenenfalls" Fachplaner für Fassadenbegrünung wie der Franzose Patrick Blanc hinzugezogen werden. Eine ausdrückliche Beauftragung Blancs fordert Schwarz-Gelb nicht. "Wir sind nicht festgelegt", sagt Fils und spricht von einer Sommer- und einer Winterbegrünung. Das Problem: Die von Ingenhoven vorgeschlagenen Buchhecken wären die Hälfte des Jahres ohne Laub, also braun. Zudem soll die Bepflanzung windsicher und an das Düsseldorfer Klima angepasst sein.

Umfeld Die Planung soll den durch den Entwurf entstehenden neuen Wegebeziehungen angepasst werden. Dies gilt insbesondere für den neuen Jan-Wellem-Platz im Bereich Schadowstraße/ Berliner Allee/ Tuchtinsel. Auch die Lage der Haltestelle soll überprüft werden. Bisher ist ein Halt (Richtung Norden) zwischen Tuchtinsel und P & C vorgesehen, in Gegenrichtung nördlich der Schadowstraße, auf Höhe der Libeskind-Bauten. Auch wenn es sich nicht um Hochbahnsteige handelt, könnte der Höhenunterschied von etwa 26 Zentimetern zwischen Bahnsteig und Gleisbett als Hürde wahrgenommen werden. Es soll geprüft werden, beide Haltestellen vor P & C zu platzieren.

Gestaltung Gustaf-Gründgens-Platz Man geht davon aus, dass das Parkhaus unter dem Gustaf-Gründgens-Platz abgerissen und neu gebaut wird. "Sie hat heute zwei Untergeschosse, der Investor will vier", sagt Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP). Dabei soll laut dem Antrag gewährleistet sein, dass die Statik eine Nutzung des Platzes als Veranstaltungsort "weiterhin" zulässt. Tatsächlich ist es derzeit aus statischen Gründen nicht möglich, diesen Platz gut zu gestalten. Mit einem Neubau der Tiefgarage sollte eine bessere Tragfähigkeit verbunden sein. Während sich die FDP für geometrische, niedrig gefüllte Wasserflächen nach einem Entwurf von Tita Giese ausspricht, plädiert Rüdiger Gutt, Vize-Chef der CDU-Fraktion, für einen Wettbewerb.

Zeitplan Man geht davon aus, dass die Politik in der zweiten Jahreshälfte 2015 den geänderten Bebauungsplan beschließt und 2017 die Bauarbeiten fertig sind. Fils fordert, die Baustelle künstlerisch und ansprechend zu gestalten.

(RP)
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