Düsseldorf Mehr als 500.000 Erwerbstätige

Düsseldorf · Düsseldorf wächst und wächst. Das gilt nicht nur für die Einwohnerzahl, sondern auch für die Arbeitsplätze und die Internationalität. In der Stadt gibt es jetzt 353 chinesische Firmen.

 Jonathan Lessing führt internationale Gruppen durch Düsseldorf. Ein Zeichen für die wachsende Internationalität der Stadt.

Jonathan Lessing führt internationale Gruppen durch Düsseldorf. Ein Zeichen für die wachsende Internationalität der Stadt.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Düsseldorf ist weiter auf Wachstumskurs, wie neue Zahlen des Amts für Statistik belegen, über die unsere Redaktion am Montag berichtete. In den beiden vergangenen Jahren ist die Einwohnerzahl der Stadt um 17.000 auf jetzt 635.704 gestiegen, bis 2030 werden es laut Prognose 660.000 Menschen sein. Der Boom schlägt sich in vielen anderen Bereichen nieder, wie Beobachtungen der Industrie- und Handelskammer (IHK) zeigen:

Arbeitsmarkt Die Zahl der Arbeitnehmer (abhängig Beschäftigte und Beamte) ist von 2000 bis 2014 um mehr als 40.000 auf 465.200 gestiegen. Rechnet man Selbstständige und mitarbeitende Angehörige hinzu, sind es 507.500 Erwerbstätige; das Plus läge dann bei 50.000. Parallel sind die Pendlerzahlen nach oben geschnellt, sie lagen 2015 bei insgesamt 296.000 (plus 15.000 in nur fünf Jahren).

Internationalität Düsseldorf liegt zentral, hat einen Flughafen, hier sitzen fast 39.000 Unternehmen. Das zieht weitere Unternehmen an, auch die Internationalität nimmt zu. Spitzenreiter beim Wachstum sind Firmen aus Greater China: 2010 gab es in der Stadt 93 chinesische Firmen, voriges Jahr waren es 353 (plus 187 Prozent). Bei den Japanern stieg die Zahl von 177 auf 228, bei den Dänen von 21 auf 31. Hat Düsseldorf Hamburg beim Thema China wohl mittlerweile überholt, ist man bei den Unternehmen aus dem Iran gleichauf. Ihre Zahl ist im gleichen Zeitraum von 32 auf 45 geklettert.

Kaufkraft und Handel Mehr Menschen geben mehr Geld aus, zudem zieht die Stadt viele Besucher von außerhalb an. Die Kaufkraft in Düsseldorfs ist von 12,2 Milliarden (2005) auf 16,1 Milliarden Euro (2016) gestiegen, pro Einwohner in diesem Zeitraum von 21.334 auf 26.102. Düsseldorf steht damit im Bundesvergleich auf Platz 16.

Nach der Jahrtausendwende wurden erst großflächige Handelsbetriebe in den Stadtteilen gebaut (Arcaden Bilk Bauhaus Gerresheim, Ikea Reisholz), dann gab es Neues in der Innenstadt (Kö-Bogen, Primark) oder Renovierungen (Kaufhof Kö, Carschhaus). Die Einzelhandelsflächen in der Gesamtstadt haben in zehn Jahren bis 2014 von 834.200 auf 1,06 Millionen Quadratmeter zugelegt, in der Innenstadt von 324.800 auf 416.900.

Fazit Düsseldorf boomt in vielen Segmenten. In den Augen des für Außenwirtschaft zuständigen IHK-Geschäftsführers Gerhard Eschenbaum ist es wichtig, die hohe Internationalität weiterzuentwickeln. Dazu gehören Einrichtungen wie das Expat Service Desk und Initiativen der neu gegründeten Metropolregion Rheinland. "Düsseldorf hat sehr gewonnen", sagt er. Es sei ein Plus, dass die Stadt viel Grün habe und Treffpunkte biete, wo etwa Asiaten gut unter sich sein könnten. Das Thema Sicherheit sei ihnen jedoch besonders wichtig. Hier kommt es auch auf Prävention an, Asiaten seien teils vertrauensseliger als Europäer - was auch Kleinkriminelle wüssten.

Beim Thema Verkehr setzt auch die IHK auf mehr ÖPNV-Nutzung und den Radausbau. 71 Prozent der Pendler kämen mit dem Auto, sagt IHK-Verkehrsgeschäftsführer Ulrich Biedendorf. Er appelliert auch an die Unternehmen, bei ihren Beschäftigten für den Umstieg zu werben.

(ujr)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort