Düsseldorf Mehr günstige Wohnungen für die Stadt

Düsseldorf · Die Zahl der öffentlich geförderten oder preisgedämpften Neubau-Wohnungen soll bis 2019 deutlich ansteigen: von jetzt 1170 auf 1830 im Jahr 2019. Oberbürgermeister Thomas Geisel stellte in München die wichtigsten Projekte vor.

 Das Wohnungsunternehmen Vivawest hat bei der Messe einen Kaufvertrag für das Mühlenquartier im Düsseldorfer Süden unterschrieben und will dort jetzt ausschließlich Mietwohnungen errichten.

Das Wohnungsunternehmen Vivawest hat bei der Messe einen Kaufvertrag für das Mühlenquartier im Düsseldorfer Süden unterschrieben und will dort jetzt ausschließlich Mietwohnungen errichten.

Foto: Artemis

Eine der größten Herausforderungen der wachsenden Landeshauptstadt bleibt der Wohnungsbau. Oberbürgermeister Thomas Geisel hat jetzt bei der Immobilienmesse Expo Real in München betont, die Stadt wolle sich dieser auch in den kommenden Jahren stellen: "Wir müssen vor allem in den niedrigeren Preissegmenten bauen, bauen, bauen, damit wir Nachfrage und Angebot wieder in Einklang bringen und auf diese Weise die steigenden Preise für Miete und Eigentum bremsen."

Geisel stellte seine Präsentation unter das Tour-Motto - und machte vor den rund 400 Interessierten, die bis auf die Gänge standen, eine Rundfahrt entlang der Immobilienprojekte Düsseldorfs. Vom Start in der Innenstadt bis zum Ziel in Benrath verging fast eine Stunde.

Allein dieses Jahr wird nach den Worten des Oberbürgermeisters Planungsrecht für rund 2900 neue Wohneinheiten geschaffen, nächstes Jahr für rund 3400 Wohneinheiten und 2019 noch einmal für 3600. Besonders groß ist der Bedarf bei günstigen Wohnungen - sowohl den öffentlich geförderten als auch den preisgedämpften, bei denen die Kaltmiete bis 9,60 Euro je Quadratmeter betragen darf.

So wird in diesem Jahr Baurecht für 580 öffentlich geförderte und 590 preisgedämpfte Wohnungen geschaffen. 2018 sollen es 1040 bzw. 690 Wohneinheiten sein, ein Jahr später sogar 1100 öffentlich geförderte und 730 preisgedämpfte. Die Fördersummen steigen entsprechend stark: Im laufenden Jahr werden Geisel zufolge 70 Millionen Euro abgerufen, 2018 sind schon 73 Millionen Euro geplant.

Geisel gab auch einen Überblick über die wichtigsten Wohnbauprojekte der Stadt. Momentan läuft das Bebauungsplanverfahren für das Gelände an der Hansaallee 242, auf dem noch die alten Hallen des Autohauses Moll stehen. 105 Wohnungen werden die Genossenschaft DWG und Project Immobilien dort bauen - die DWG will die rund 45 öffentlich geförderten und preisgedämpften Wohnungen als Mietwohnungen anbieten. Baubeginn ist voraussichtlich im dritten Quartal 2018. Für das Schlösser-Areal kündigte Geisel an, dass nördlich der Hochschule 130 Wohnungen entstehen sollen - und das im genossenschaftlichen Wohnbau, also auch dies im niedrigen Preissegment. Zuversichtlich zeigte sich Geisel, dass bei der finalen Bebauung des Ulmer-Höh'-Areals jetzt Bewegung aufkommt (verantwortlich ist der landeseigene Bau- und Liegenschaftsbetrieb).

Das Wohnungsunternehmen Vivawest hat gestern auf der Messe einen Kaufvertrag für das Mühlenquartier im Düsseldorfer Süden unterschrieben - unweit des neuen Albrecht-Dürer-Berufskollegs sollen 364 Wohnungen entstehen. Das werden nun alles Mietwohnungen. Der bisherige Eigentümer, die Gesellschaft Artemis aus Köln, hatte zuvor auf dem Grundstück neben 290 Miet- eigentlich auch Eigentumswohnungen geplant. Die Artemis wird im Auftrag der Vivawest das Projekt verwirklichen. Wenn alles gut läuft, soll im Februar der Hochbau beginnen. Die Fertigstellung ist für Ende 2019 geplant.

Aber auch bei den gewerblichen Bauten tut sich vieles. Auf dem ehemaligen Rheinmetall-Gelände plant Quantum bis 2020 ein Gebäude mit 40.000 Quadratmetern Bürofläche. Auch das Kennedydamm-Center an der Schwannstraße soll neu entwickelt werden. Das Unternehmen Development Partners (DP) hat das Gebäude gekauft, das bis Ende 2021 an das NRW-Umweltministerium vermietet ist. Danach soll dort mit einer Investition von 200 Millionen Euro das "Gateway Düsseldorf" entstehen. Man wolle "städtebaulich und architektonisch" einen Mehrwert für die Stadt schaffen, sagte DP-Chef Ralf Niggemann.

(RP)
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