Düsseldorf OB Elbers verteidigt Äußerung zum Ruhrgebiet

Düsseldorf · Der Rathauschef sagt, er habe mit dem umstrittenen Zitat lediglich auf die verfehlte Politik des Landes hinweisen wollen.

Düsseldorf: Das sind die Wahlplakate der Parteien
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Oberbürgermeister Dirk Elbers (CDU) steht zu seinem umstrittenen Ausspruch über das Ruhrgebiet. "Ich nehme nichts zurück", sagte Elbers am Freitag am Rande einer Pressekonferenz. In seiner Rede auf dem CDU-Parteitag hatte der Düsseldorfer Rathauschef am Dienstag gesagt, er wolle in klammen Ruhrgebietsstädten "nicht tot überm Zaun hängen". Diese Äußerung hatte für scharfe Kritik aus Ruhrgebietsstädten und vom politischen Gegner im Kommunal-Wahlkampf gesorgt.

Elbers sagt, das Zitat sei in Medienberichten aus dem Zusammenhang gerissen worden. Er habe in der Ansprache auf dem Parteitag klar gemacht, dass es ihm lediglich um Kritik an der Landesregierung gehe, welche die klammen — und großteils SPD-regierten — Ruhrgebiets-Kommunen im Stich lasse. "Mit tun die Kollegen leid, die sich in diesen Städten abmühen." Die Verantwortung für die Finanzmisere liege bei der Landesregierung. "Das Land lässt die Städte sitzen." Elbers attackierte auch die Düsseldorfer Sozialdemokraten. "Wenn man der SPD hier zuhört, hat man den Eindruck, es würde den Städten im Ruhrgebiet gut gehen", sagte Elbers — in Wahrheit sei dies nicht so.

Der aussichtsreichste Herausforderer von Elbers bei der Direktwahl am 25. Mai, SPD-Mann Thomas Geisel, übte gestern erneut Kritik wegen des Ruhrgebiets-Zitats. "Wir wollen gute Nachbarn sein, anstatt zu sagen: ,Eure Armut kotzt mich an‘", sagte Geisel. Solche Äußerungen seien Wasser auf die Mühlen derjenigen, die der Ansicht seien, in Düsseldorf gebe es nur Schickimicki. "Das ist aber sicher nicht das Bild, das die Mehrheit der Düsseldorfer von ihrer Stadt haben will." Auch Miriam Koch, Oberbürgermeister-Kandidatin der Grünen, hatte Elbers kritisiert. Sie fürchtet negative Folgen für die interkommunale Zusammenarbeit.
Elbers Amtskollegen aus mehreren Ruhrgebietsstädten hatten ihr Missfallen über die Äußerung ausgedrückt. "Wir nehmen Herrn Elbers nicht ernst. Selbst dann nicht, wenn er bei uns tot über dem Zaun hängt”, sagte etwa Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau der "Bild"-Zeitung.

(cwo)
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