Lokalsport Middelkoop zeigt Leidenschaft im Einzel

Düsseldorf · Der Tennisspieler des Rochusclubs holt als einziger Akteur einen Sieg für die Düsseldorfer gegen Köln.

Das hätte sich Matwe Middelkoop (Weltrangliste 571) auch nicht träumen lassen. Der 31-jährige Niederländer entwickelte sich in den vergangenen Spielen zum "Hoffnungsträger" für das Tennis-Bundesliga-Team des Rochusclubs. Der Doppelspezialist gewann zuletzt als einziger Düsseldorfer seine Einzel und hielt so die Hoffnungen auf einen Punktgewinn aufrecht. Doch auch gegen den Kölner THC Stadion Rot-Weiß reichte es in den Doppeln nicht, und der Rochusclub musste eine 1:5-Schlappe quittieren.

Gegen die Domstädter war es mal wieder eine Partie, in der mehr drin war für die Rumpftruppe des Rochusclubs. Teamchef Detlev Irmler musste auf acht verletzte Spieler verzichten und war froh, noch vier einsatzfähige gefunden zu haben. Das verdankt er aber auch nur Middelkoops außergewöhnlichem Einsatz. Noch am Samstag stand er mit seinem Doppelpartner Wesley Koolhof im Finale des Challenger Turniers in Liberec (Tschechische Republik), schmiss sich anschließend ins Auto, fuhr die 800 Kilometer nach Düsseldorf, kam um halb vier am Sonntagmorgen an, schlief zwei Stunden und bezwang im Ligaspiel dennoch Oscar Otte (Weltrangliste 599). "Matwe ist ein Tier. Er hat sich zum Herz des Rochusclub-Teams entwickelt", lobt Irmler. Er hat auch jedes Verständnis dafür, dass Middelkoop im Doppel an der Seite von Filip Horansky (333) die Luft ausging. "Er war völlig platt, da ging nichts mehr", so der Teamchef.

Weniger Verständnis hatte Irmler für die Drei-Satz-Niederlage von Horansky im Einzel. Zwar stand auf der anderen Seite mit Dustin Brown die Nummer 82 der Weltrangliste, doch der war nicht der spielbestimmende Mann. "Filip hätte gewinnen können, ja müssen. Als er das registrierte, hat er seine Lockerheit verloren", analysierte Irmler. In den entscheidenden Phasen verlor Horansky die Dominanz. Im Match-Tiebreak spielte er erst wieder gutes Tennis, als er 3:9 zurücklag, da war es allerdings zu spät. Dennoch ist Irmler von Horansky überzeugt. "Es dauert noch zwei, drei Jahre, bis Filip die mentale Stärke hat, aber er wird ein Weltklassespieler, da bin ich mir sicher", betont Irmler.

Für die aktuelle Bundesligasaison bringt das dem Rochusclub nichts mehr. Die Niederlage im Duell der rheinischen Rivalen hat aber keine negativen Auswirkungen, weil die Grafenberger den Klassenerhalt bereits sicher hatten.

(RP)
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