Ehrung für Lindenberg Der Liftboy und die Liebe zur Stadt

Düsseldorf · Panikrocker Udo Lindenberg kommt so langsam in eine Lebensphase, in der er als Legende bezeichnet werden darf, als Altmeister, der Preise für sein Lebenswerk einheimst. Am 5. Dezember kriegt er einen in Düsseldorf.

 Udo Lindenberg im Juni in Gronau

Udo Lindenberg im Juni in Gronau

Foto: dpa, mku sab

Seine stolzen 70 Lenze schreien regelrecht danach, dass dieser Große und Beständige des Showbiz allerorten geachtet und auch geehrt wird. Auch in Düsseldorf wartet nun ein Preis auf ihn, und er sagte sein Kommen zu: Der Musiker ist am 5. Dezember prominenter Stargast bei der Ehrung zum "Düsseldorfer des Jahres" und erhält dabei den Sonderpreis zu "70 Jahre NRW". Diese Auszeichnung vergibt der zur "Rheinischen Post" gehörende Sender center.tv.

Wegen seiner besonderen Beziehung zum Land NRW, der Landeshauptstadt Düsseldorf und auch wegen seines außerordentlichen Engagements gegen Rassismus und für mehr Toleranz und Akzeptanz verschiedener Lebensweisen und Kulturen stehe ihm diese Auszeichnung zu, befand die Jury. Den Rahmen bildet eine große TV-Gala.

Es ist bekanntlich nicht das erste Mal, dass Lindenberg in die Landeshauptstadt kommt. Fast könnte man von einer besonderen Liebesgeschichte, zumindest aber von einer liebevollen Geschichte zwischen beiden sprechen. Und da ist es nicht nur bedeutsam, dass sowohl das Land als auch Lindenberg in diesem Jahr 70 wurden.

Eine beliebte Anekdote wird nach wie vor gerne erzählt: In jungen Jahren verschlug es Lindenberg aus seinem Heimatort Gronau im nordwestlichen Zipfel Westfalens in die pulsierende Metropole Düsseldorf. Das war 1962, und er kam per Autostopp. Hier verdingte er sich tagsüber im Breidenbacher Hof an der Königsallee. Er war 15 Jahre jung, leerte Aschenbecher und arbeitete als Page und Liftboy für 20 Mark Monatslohn.

"Da stiegen schöne Frauen in den Fahrstuhl, mit Perlenketten und so, aber ich bin immer keusch geblieben", hat er mal erzählt. Nachts machte er mit seiner Band als Schlagzeuger die Altstadt unsicher. Lindenberg: "Das war mein erstes Fenster in die große weite Welt, Düsseldorf war damals Mekka und Medina des deutschen Wirtschaftswunders, und der Breidenbacher Hof sein Tempel."

Heute lebt er in Hamburg, aber in einem Hotel, denn - ganz Rebell - er weigert sich standhaft, eine "normale" Wohnung zu beziehen. Und wenn er in Düsseldorf ein Konzert gibt, wie zum Beispiel am 24. Mai 2017 im ISS Dome, dann kehrt der Rocker immer wieder gern im Breidenbacher Hof ein. Mit dem kleinen Unterschied, dass er den Platz am Lift gegen die Präsidentensuite tauschte.

Die Gala ist am 10. Dezember um 20.15 Uhr auf center.tv zu sehen und an Weihnachten und Neujahr.

(bpa)
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