WDR Moderatoren flüchten ins Studio nach Düsseldorf

Düsseldorf · Nicht genug, dass die Moderatoren des ARD-Morgenmagazins mitten in der Nacht aufstehen müssen - Schichtbeginn ist für viele Mitarbeiter schon kurz nach Mitternacht. Gestern kam den Journalisten noch ein spontaner Umzug in die Quere, denn ein Feuer im Keller eines WDR-Gebäudes in Köln zwang die Redaktion, kurzfristig nach Düsseldorf in den Landesstudio-Komplex auszuweichen.

 Eine ungewohnte Kulisse für alle: Wetter-Experte Donald Bäcker sinnierte über die Temperaturen für die nächsten Tage auf dem WDR-Balkon mit typischer Hafen-Skyline im Hintergrund.

Eine ungewohnte Kulisse für alle: Wetter-Experte Donald Bäcker sinnierte über die Temperaturen für die nächsten Tage auf dem WDR-Balkon mit typischer Hafen-Skyline im Hintergrund.

Foto: WDR

In der Sendung, die ab 5.30 Uhr ausgestrahlt wurde, sendete das Team dann munter aus Düsseldorf. Ausgerechnet aus der Stadt, in der einst viele WDR-Sendungen produziert wurden. Einige sind mittlerweile nach Köln abgewandert, aber gestern Morgen hatte das Funkhaus an der Stromstraße wieder eine große Stunde mit dem unerwarteten Besuch aus der Domstadt. "Die ganze Logistik wurde in einer Nacht mal eben von Köln nach Düsseldorf verlagert, und wir hoffen, dass es einigermaßen funktioniert", sagte vor Sendebeginn noch Moderator Peter Großmann in einem kurzen Video auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. Bei den Kollegen der Aktuellen Stunde kamen er und seine Kollegen Susan Link, Wetter-Experte Donald Bäcker (der das Wetter von einer Außenterrasse mit Blick auf den Medienhafen präsentierte) und Sven Lorig unter. Das Frühstück besorgte Redaktionsleiter Martin Hövel noch rasch an der Tankstelle. "Das war eine Riesenoperation: innerhalb einer kurzen Nacht eine dreieinhalbstündige Sendung von Köln nach Düsseldorf zu verpflanzen. Das gesamte Team an beiden Standorten hat wunderbar mitgezogen, eine tolle Gemeinschaftsleistung. Wir sind glücklich, dass die Sendung reibungslos über die Bühne gegangen ist und es auch noch gut aussah", sagte er erleichtert. In der Sendung spielten die Moderatoren immer wieder auf den Umzug an.

Sven Lorig hatte von dem spontanen Umzug gegen Mitternacht erfahren. "Als ich aufgestanden bin, hatte ich gefühlt 50 SMS auf dem Handy", sagte Lorig. Darin baten ihn die Kollegen, nicht nach Köln, sondern direkt in den Düsseldorfer Medienhafen zu fahren. Für den in Hilden lebenden Moderator hatte das einen angenehmen Nebeneffekt: Er hatte einen kürzeren Weg zur Arbeit als üblich. Trotz der Widrigkeiten und des Stresses, die mit der Aktion einhergingen, habe ihm die Sendung sehr viel Spaß gemacht. "Es ist alles erschreckend gut verlaufen", so Lorig. Ihm habe die Sendung gezeigt, dass das Team zusammenhalte und auch mit schweren Situation umgehen könne. Hätte der Umzug im Vorfeld geplant werden müssen, wären zur Vorbereitung wahrscheinlich mehrere Sitzungen nötig gewesen, scherzte er. Mit Düsseldorf ist Sven Lorig besonders verbunden. Für den WDR moderiert er den Rosenmontagszug.

 Morgenmagazin-Frontmann Sven Lorig erobert das Düsseldorfer Studio. In der Landeshauptstadt begann übrigens seine Laufbahn als WDR-Moderator.

Morgenmagazin-Frontmann Sven Lorig erobert das Düsseldorfer Studio. In der Landeshauptstadt begann übrigens seine Laufbahn als WDR-Moderator.

Foto: WDR

In dem Kölner WDR-Gebäude hatten am Dienstag brennende Batterien einen mehrstündigen Feuerwehr-Einsatz ausgelöst. Der Kellerraum musste nach Angaben der Feuerwehr mit Schaum geflutet werden, um den Brand zu löschen. Das Morgenmagazin sollte aber heute früh wieder aus seinem Kölner Studio senden, wie der Sender gestern versicherte.

Laura Sandgathe, Jan Wiefels und Brigitte Pavetic

(RP)
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